Gaga oder genial? In dieser Stadt im Erzgebirge steht der Schwibbogen kopf

Schwarzenberg - In einem Schwarzenberger Bürofenster hängt ein Schwibbogen - am oberen Fensterrand! Die Rundung zeigt nach unten. Ist das innovativ oder Verunglimpfung von Tradition?

Die Rundung des Schwibbogens zeigt nach unten.
Die Rundung des Schwibbogens zeigt nach unten.  © Uwe Meinhold

Der Bogen, der die Erzgebirge-Gemüter erhitzt, gehört Doreen Schönfelder (39). "Der Gedanke für Beleuchtung oben am Fenster hängt mir schon länger im Kopf", sagt sie.

Grund dafür: der Hausbau. In ihrem Haus wurden bodentiefe Fenster eingesetzt - also wohin mit dem Schwibbogen?

"Dann bin ich durch Oberwiesenthal gelaufen. Dort habe ich bei Taulin zwei der hängenden Bögen gesehen und mir beide gekrallt."

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Erzgebirge Darum zeigt dieser Nussknacker den Stinkefinger

Statt ins Haus sind sie ins Büro gewandert. Ans Fenster dort kommt noch eine Werbe-Folie. "Da wäre es total schade, wenn du Deko am Fenster aufstellst und sie dann nicht siehst."

Zuspruch für Schwebebogen in Schwarzenberg

Doreen Schönfelder (39) hat hängende Schwibbögen in den Büro-Fenstern.
Doreen Schönfelder (39) hat hängende Schwibbögen in den Büro-Fenstern.  © Uwe Meinhold

Auf der Webseite des Kunstgewerbes Taulin gibt es die Bögen noch nicht. Schönfelder ist jedoch mit der Chefin befreundet und weiß, sie kommen noch in den Webshop. "Wir haben über den Namen debattiert und entschieden, die heißen ab sofort Schwebebogen", so Schönfelder.

Im Internet wird über das neue Schmuckstück heiß diskutiert. Der Vorwurf: Der hängende Bogen bricht mit der Erzgebirgischen Tradition. "Viele argumentieren damit, dass der Schwibbogen vom beleuchteten Stollenmundloch kommt und man diese Tradition nicht mehr erkennt", erklärt Doreen Schönfelder.

In Schwarzenberg stößt der Schwebebogen jedoch auf Zuspruch: "Leute gehen vorbei, gucken am ersten Fenster. Am zweiten bleiben sie meist stehen und machen ein Foto." Besonders Frauen seien begeistert: "Weil man unter dem Schwebebogen die Blumenstöcke nicht wegräumen muss ..."

Titelfoto: Uwe Meinhold

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