Extremwetter und Insektenbefall: So geht's Sachsens Wäldern
Moritzburg - Sachsens Wälder befinden sich nach wie vor in einem kritischen Zustand. Das beschreibt der diesjährige Waldzustandsbericht auf 52 Seiten. Das Dokument stiftet aber auch Hoffnung.
Insgesamt 35 Prozent der Laub- und Nadelbäume wiesen eine deutliche Schädigung auf (40 Prozent eine schwache und 25 Prozent keine erkennbare Schädigung). Das stellt eine sehr geringfügige Verbesserung dar.
Lediglich ein Viertel der untersuchten Bäume zeigte keine Schäden - drei Prozent mehr als im Jahr 2024. Ursache für diese hohen Werte und Anstiege sind vor allem die trockene und warme Witterung der vergangenen Jahre, so die Sachsenforst-Experten.
Der mittlere Nadelverlust (gilt als wesentliches Bewertungskriterium) nahm bei der Fichte mit 24,5 Prozent den sechsthöchsten jemals ermittelten Wert ein.
Die langen Phasen von Trockenheit bis Dürre in Kombination mit günstigen Bedingungen für holz- und rindenbrütende Schadinsekten setzten besonders Bäumen in den unteren Berglagen und im Hügelland zu. Rund 71 Prozent aller Fichten weisen eine Schädigung auf.
Sachsens Bäume leiden unter Hitze und Wassermangel
Auch die Kiefern leiden - sogar etwas mehr als im Vorjahr. Nur noch 14 Prozent der Vertreter dieser Art zeigten gesunde, schöne Kronen. Auf 28 Prozent (plus 8 Prozent gegenüber Vorjahr) stieg der Anteil an deutlich geschädigten Bäumen.
Große Sorgen machen sich die Forstwirte um die Eichen im Land. Nur ganz leicht hat sich deren schlechter Zustand verbessert. 74 Prozent aller Eichen (5 Prozent weniger als im Vorjahr) wurden als "geschädigt" klassifiziert. Viele Bäume haben Stress durch Hitze und Wassermangel. Das macht sie anfällig für Schädlinge wie Eichensplintkäfer und -prachtkäfer.
"Der Zustand der Bäume ist nach wie vor sehr problematisch", sagt Sachsens Forstminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (45, CDU). Landesforstpräsident Utz Hempfling (63) bestärken die Befunde, am Kurs "Waldumbau" in Richtung klimastabile Mischwälder festzuhalten.
Er sieht Grund zur Hoffnung im Rückgang des Borkenkäferbefalls. "Der ist erstmals seit 2018 auf Vorkrisenniveau zurückgekehrt."
Titelfoto: Bildmontage: dpa (2), Holm Helis

