Kein Geld in der Stadtkasse: Pirnas Schüler müssen selber putzen!
Pirna - Die Geldnot in Pirna ist groß. Nachdem schon Sommerbepflanzung gestrichen, Papierkörbe abgebaut wurden, Vereine um Fördermittel zittern müssen, strich die Stadt jetzt auch noch den Großputz der Schulen.

Die Grundreinigung findet für gewöhnlich einmal jährlich in den Sommerferien statt.
Mehrere Tage lang sind Reinigungskräfte dann in den Schulen, putzen Böden, Toiletten, Fenster, Treppenhäuser, Schränke und Lampen. Nicht so in diesem Jahr. Die Stadt spart sich die Kosten.
"Das ist problematisch", sagt Schulleiterin Marion Paßmann (59) vom Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium (850 Schüler). "Die Grundreinigung ist notwendig, gerade im Sanitärbereich."
In der Not nehmen Schüler und Lehrer am Montag selbst Besen und Lappen in die Hand, opfern den Unterrichtstag fürs Putzen. "Wir wollen Verantwortung zeigen und etwas tun. Es ist unsere Schule, und die soll sauber sein", begründet Paßmann.
"Aber natürlich können wir keine Grundreinigung stemmen." Künftig müsse die mehrere Tausend Euro teure Reinigung wieder durchgeführt werden.
Die Stadt sagt, man habe dafür die täglichen Unterhaltsreinigungen wegen Corona verstärkt, was zu Mehrkosten geführt habe. Außerdem seien wegen der langen Schulschließungen die Fußböden weniger strapaziert, sodass die zusätzliche Einpflege verschoben werden könne, so Sprecherin Jekaterina Nikitin (36).

Ob der Wegfall des Großputzes eine Ausnahme bleibt, ließ sie offen.
Titelfoto: Marko Förster