Dresden - Wie viel Kunst und Kultur kann sich Sachsen in Zukunft noch leisten? Angesichts knapper Kassen und einer schrumpfenden Bevölkerung muss diese Frage jetzt diskutiert werden, mahnt der Sächsische Kultursenat.
Das Gremium, das Sachsens reiche Kunst- und Kulturszene repräsentiert, stellte am Dienstag im Landtag den zweiten Bericht zum Vollzug des Sächsischen Kulturraumgesetzes vor.
Wie schon vor vier Jahren fordert der Senat eine bessere finanzielle Ausstattung des Gesetzes, mehr Mittel für Kultur im ländlichen Raum, verschlankte Förderstrukturen und die Stärkung des Ehrenamts. "Vielerorts stehen Kulturangebote auf der Kippe, weil Gelder fehlen", berichtete der Präsident des Kultursenats Albrecht Koch (49).
Der Freiberger Domkantor appellierte in Richtung der politischen Entscheider: "Wir müssen weg vom Notfallmodus und die vorhandenen Strukturen retten." Eindringlich erinnerten seine Mitstreiter daran, dass Kultur kein "Bonbon", sondern ein "unverzichtbares Grundnahrungsmittel für eine gesunde Gesellschaft" ist.
Sandra Gockel (51, CDU) folgte als Vorsitzende des Ausschusses für Wissenschaft, Hochschule, Medien, Kultur und Tourismus aufmerksam den Ausführungen des Kultursenats, sagte danach: "Wir stehen im Bereich der Kultur vor großen Herausforderungen und müssen uns als Gesellschaft damit auseinandersetzten."
Die Beratungen für den Doppelhaushalt 2027/28 haben begonnen. Die Defizite werden absehbar größer. Gockel schaut voraus: "Uns stehen für die Kultur die härtesten Verhandlungen bevor, die es je gab."