Kurz vor dem Abflug auf Diät gesetzt: Busfahrer päppelt seit 40 Jahren Störche auf

Von André Jahnke

Borna - Seit rund 40 Jahren kümmert sich ein Busfahrer aus Borna um verletzte und verwaiste Störche.

Storchenvater Jörg Spörl (62) stapelt in seinem Garten Feuerholz.
Storchenvater Jörg Spörl (62) stapelt in seinem Garten Feuerholz.  © Waltraud Grubitzsch/dpa

Mehr als 100 Tiere habe er in den vergangenen Jahrzehnten aufgepäppelt, sagte Storchenvater Jörg Spörl. "Jeder hat ja seinen Vogel. Meiner ist halt etwas größer", betonte der 62-Jährige.

Er ist auch Storchenbeauftragter für die Region Geithain im Landkreis Leipzig und fährt ansonsten Linienbusse in Altenburg in Thüringen.

Derzeit bereite er etwa ein halbes Dutzend Jungtiere auf die Auswilderung und ihren Flug Richtung Süden vor. Junge Weißstörche brauchen seinen Angaben zufolge pro Tag etwa 500 bis 700 Gramm Futter. Die Nahrung besteht aus Mäusen und Küken, die Spörl aus einer nahe gelegenen Ökostation bekommt.

Schreckmoment beim Stockcar-Rennen: Fahrerin verliert Kontrolle und landet neben der Strecke
Sachsen Schreckmoment beim Stockcar-Rennen: Fahrerin verliert Kontrolle und landet neben der Strecke
Nächster Eklat in Sachsen: Nazi-Devotionalien auf ältestem Jahrmarkt verkauft
Sachsen Nächster Eklat in Sachsen: Nazi-Devotionalien auf ältestem Jahrmarkt verkauft

"Jetzt, so kurz vor der Auswilderung, reduziere ich aber das Futter und entwöhne sie etwas. Sonst gibt es für die Tiere keinen Anreiz, selbst auf Futtersuche zu gehen."

Sieben verwaiste, verletzte oder aus dem Horst gefallene Weißstörche hat der 62-jährige Busfahrer, der auch Kreisbetreuer für die Störche ist, in diesem Jahr in seiner Aufzuchtstation mit Futter versorgt und kann sie jetzt wieder auswildern.
Sieben verwaiste, verletzte oder aus dem Horst gefallene Weißstörche hat der 62-jährige Busfahrer, der auch Kreisbetreuer für die Störche ist, in diesem Jahr in seiner Aufzuchtstation mit Futter versorgt und kann sie jetzt wieder auswildern.  © Waltraud Grubitzsch/dpa
Von ihrem Storchenvater Jörg Spörl bekommen die Jungstörche aus der Aufzuchtstation wenige Tage vor ihrem Abflug in den Süden als Diät nur noch einmal am Tag Futter, damit sie die Reise abgespeckt und nicht mit zu viel Gewicht antreten.
Von ihrem Storchenvater Jörg Spörl bekommen die Jungstörche aus der Aufzuchtstation wenige Tage vor ihrem Abflug in den Süden als Diät nur noch einmal am Tag Futter, damit sie die Reise abgespeckt und nicht mit zu viel Gewicht antreten.  © Waltraud Grubitzsch/dpa

Neben den rund 100 betreuten Störchen in den letzten zehn Jahren sorgt Jörg Spörl in seinem Garten und in der Umgebung mit mehreren Nisthilfen für einen Schlafplatz für die Jungstörche und für sein Storchenpaar, das jedes Jahr Nachwuchs hat.

Titelfoto: Bildmontage/Waltraud Grubitzsch/dpa

Mehr zum Thema Sachsen: