Dresden - Weihnachtsmärkte gibt es viele. Diesen Weihnachtsbasar gibt es nur ... zweimal: Am Donnerstag zeigten die Arbeitsbetriebe der sächsischen Justizvollzugsanstalten, dass sie auch Advent können. Termin verpasst? Kein Problem, eine Chance gibt's noch.
Einlasskontrolle - so einfach kommt man nicht ins Justizministerium in der Dresdner Neustadt. Erst mal drin, fällt die lange Schlange auf, die sich vor dem Stand mit Backwaren gebildet hat. Dabei ist der Markt noch gar nicht eröffnet.
"Dieses Jahr gab es zum ersten Mal die Möglichkeit, die Stollen auch online zu bestellen", sagt ein Sprecher. "Aber wir sind bereits ausverkauft." Letzte Gelegenheit also.
Dann greift die Justizministerin zum Mikro. Sie erinnert daran, dass die Arbeitsbetriebe in den Justizvollzugsanstalten einen wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft leisten, weil sie die Gefangenen an einen Arbeitsalltag draußen gewöhnen.
"Denn was nützt es uns, wenn wir die Menschen nur wegsperren?", sagt Constanze Geiert (49, CDU).
Auf Weihnachtsmarkt gibt es Kuschelkissen, Adventskalender und mehr
Aktuell sitzen im sächsischen Justizvollzug 2965 Gefangene ein.
1608 von ihnen arbeiten in über zehn Betrieben, wie zwei Bäckereien, einer Polsterei und einer Wäscherei. Getrennt von den Lieben ist Weihnachten für viele keine einfache Zeit.
Dieses Jahr hat die Ministerin zudem die Weihnachtsamnestie gestrichen.
Dann ist der Markt offiziell eröffnet. Es gibt Kuschelkissen in Form von Eulen oder Igeln, nachhaltige Adventskalender aus Holz oder Stoff, Räuchermännchen oder Schwibbogen.
Übrigens: Eine zweite Chance für Weihnachtseinkäufer gibt es am 4. Dezember von 10.30 bis 13.30 Uhr im Justizzentrum Dresden, Lothringer Straße 1.
Einige Ideen gibt es auch online: www.gitterladen.de