Linke schlägt Alarm: Teure Mieten machen mehr Sachsen arm
Dresden - In Sachsen sind weit mehr Menschen arm als bisher angenommen - wenn man die Wohnungskosten vom verfügbaren Einkommen abzieht. Die sächsische Linke schlägt Alarm.
Viele Menschen müssen immer mehr Geld fürs Wohnen ausgeben - zusätzlich zu höheren Heizkosten, steigenden Lebensmittelpreisen oder teureren Tickets für Bus und Bahn, so die Linke.
"In Sachsen ist das Problem längst nicht mehr auf Dresden und Leipzig beschränkt", sagte Juliane Nagel (47, Linke).
Nach einer aktuellen Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes sinkt das verfügbare Einkommen nach Abzug der Wohnkosten bei rund 873.000 Sächsinnen und Sachsen unter die Armutsgrenze. Das sind 223.000 Betroffene mehr als bislang angenommen (Deutschland: 5 Mio. mehr).
"Es muss endlich mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden", forderte Nagel.
Ein Antrag im Landtag (Drs. 8/4162) soll's richten. Forderungen (Auswahl): eine bessere soziale Wohnraumförderung durch Anpassung der Förderrichtlinie (FRL gMW) und eine Verpflichtung für die Gemeinden, die Fördermittel vorrangig an Eigentümer ohne maximales Gewinnziel weiterzureichen.
Eine Entscheidung darüber soll 2026 fallen.
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