Dresden/Leipzig - Die Mitteldeutsche Flughäfen AG (MFAG) wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe der Fluggesellschaft "Ryanair".
Nachdem die Billig-Airline zum Start der diesjährigen Sommersaison ihre Flüge nach Dresden und Leipzig/Halle aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit eingestellt hatte, trat Ryanair-Country-Manager Marcel Pouchain Meyer (29) Ende der vergangenen Woche noch einmal nach.
Er warf der MFAG unter anderem "Missmanagement" und fehlende Gesprächsbereitschaft bei einer Anpassung der Kosten vor. Diese Vorwürfe ließ man in Sachsen jedoch nicht auf sich sitzen.
MFAG-Kommunikationsleiterin Maret Montavon warf dem Ryanair-Manager am Dienstag vor, die Fakten "verzerrt" zu haben. Schließlich sei es doch Ryanair selbst gewesen, das gemeinsame Gespräche abgesagt hätte.
"Ein für Ende August 2025 terminiertes Spitzengespräch unter Teilnahme des Ministerpräsidenten Sachsens sowie der CEOs von Ryanair und CEO Götz Ahmelmann (MFAG) wurde von Ryanair selbst abgesagt. Auch das gehört zur Realität hinter der medialen Erzählung", schrieb Montavon in einer Mitteilung.
Sachsens Flughäfen von "Erpressungsversuch" unbeeindruckt
Auch, dass sich Ryanair über die hohen Fixkosten pro Passagier in Dresden und Leipzig/Halle echauffierte, konnte man bei der MFAG nicht nachvollziehen.
"Ryanair spricht von 'Fixkosten' in Höhe von über 50 € pro Passagier – davon entfallen allein rund 30 Euro auf staatlich verursachte Gebühren, auf die Flughäfen keinen Einfluss haben", so Montavon. Gemeint sind unter anderem die Luftverkehrssteuer (15,50 Euro) und die Luftsicherheitsgebühren (bis 15 Euro).
Gleichzeitig betonte die MFAG-Sprecherin, dass eine Senkung der Luftsicherheitsgebühren nicht möglich und angesichts des geringen Passagieraufkommens derzeit auch nicht "sinnvoll" sei. Hier sei vor allem die Politik aufgefordert, die Flughafen-Standorte wieder kostengünstiger zu gestalten.
Im Allgemeinen zeigte sich die MFAG aber wenig überrascht von den lautstarken Vorwürfen von Ryanair. Für eine "Sonderbehandlung" würden Airlines den Flughäfen weltweit mit einem Rückzug drohen oder mit Schuldzuweisungen an die Öffentlichkeit gehen.
Montavon stellte abschließend klar, dass man sich in Sachsen so etwas nicht gefallen lasse. Man sei nicht verfügbar für ein "Rabattroulette" und "Erpressungsversuche": "Wer mit uns fliegen will, muss auf fairem Boden bleiben."