Mehr als 300.000 Tiere müssen getötet werden: Betrieb in Sachsen hart von Vogelgrippe getroffen
Von Daniel Josling
Ebersbach- Nach einem erneuten Ausbruch der Geflügelpest in einem Großbetrieb in Ebersbach nahe Radeburg im Landkreis Meißen muss der gesamte Tierbestand getötet werden. Betroffen seien rund 310.000 weitere Tiere, teilte das sächsische Sozialministerium mit.
Zuvor waren Ausbrüche bei zunächst rund 80.000 und später weiteren 40.000 Legehennen bestätigt worden. Mit dem Nachweis eines dritten Ausbruchs in einem weiteren Stall sei "keine Ausnahme vom im EU-Tiergesundheitsrecht vorgeschriebenen Tötungsgebot mehr möglich", hieß es.
Die Entscheidung traf das Veterinäramt des Landkreises Meißen nach einer umfassenden Risikobewertung. Unterstützt wurde es dabei von einem Team des Friedrich-Loeffler-Instituts sowie vom Landestierseuchenbekämpfungszentrum. Keulung, Reinigung und Desinfektion übernimmt ein vom Sozialministerium vertraglich gebundener Dienstleister.
"Dieser erneute Ausbruch und die notwendigen Maßnahmen sind sehr bitter für die Menschen und Tiere in dem Geflügelbetrieb im Landkreis Meißen", sagte Sozialministerin Petra Köpping (67, SPD). Es handele sich um den größten Legehennenbetrieb in Sachsen und einen der größten in Deutschland.
"Die Fachleute haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, den gesamten Bestand zu töten", betonte Köpping. Es gebe aus tierseuchenrechtlicher Sicht jedoch keine Alternative dazu.
Wegen des Ausbruchs wurden eine Schutz- und eine Überwachungszone ausgewiesen, die bis in den Landkreis Bautzen und die Stadt Dresden reichen. Im gesamten Landkreis Meißen gilt weiterhin eine Aufstallungspflicht für Geflügelhaltungen mit mehr als 50 Tieren sowie ein Verbot von Geflügelausstellungen und -märkten. Auch kleineren Haltungen wird die Aufstallung dringend empfohlen.
Titelfoto: Christian Lademann/dpa
