Nach 200 Jahren! Die Inuit kehren nach Moritzburg zurück

Moritzburg - Im Sommer wird es in Moritzburg eisig. Denn vom 21. Juni bis 2. November ist dann die Sonderausstellung "Dünnes Eis - Inuit zur Schau gestellt" zu sehen. Sechs Studenten des Dresdner Studiengangs Theaterplastik bauen dafür eine große Eisscholle samt Kajak, Schneegans und Schlittenhund.

Aus Styropor schnitzen Anne Knaus (29), Susan Pinther (38) und Clara Mann (23, v.l.) eine Eisscholle samt Kanu, Schneegans und Schlittenhund.
Aus Styropor schnitzen Anne Knaus (29), Susan Pinther (38) und Clara Mann (23, v.l.) eine Eisscholle samt Kanu, Schneegans und Schlittenhund.  © Eric Münch

"Mit Moritzburg arbeiten wir nicht das erste Mal zusammen. Wir haben auch schon Teile für Aschenbrödel gefertigt", sagt Bildhauer Ulrich Eißner, Professor an der Kunsthochschule.

"Die Studenten des dritten Studiengangs bauen die Tierplastiken, das erste Studienjahr gestaltet die Eisscholle - übrigens zum größten Teil aus recyceltem Styropor."

Seit April arbeiten Susan Panther, Anne Knaus, Emma Eichberg, Sophie Weingärtner, Clara Mann und Emma Kappus an den coolen Plastiken, die am 10. Juni nach Moritzburg geliefert werden.

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Hintergrund der Sonderschau: Vor 200 Jahren betraten Inuit aus Labrador an der kanadischen Ostküste erstmals sächsischen Boden.

Vor 200 Jahren betraten Inuit sächsischen Boden.

Professor Ulrich Eißner (62) leitet das Projekt für die Moritzburger Inuit-Ausstellung.
Professor Ulrich Eißner (62) leitet das Projekt für die Moritzburger Inuit-Ausstellung.  © Eric Münch

Die jungen Inuit George und Mary verließen Anfang der 1820er-Jahre mit dem US-amerikanischen Kapitän Samuel Hadlock ihre Heimat und tourten mit einer Show ihrer indigenen Kultur durch Europa.

1825 weilten sie auf Schloss Moritzburg, wo George mit seiner Demonstration einer Kenterrolle im Kajak auf dem Schlossteich den gesamten Hof unterhielt.

"Die Sonderausstellung rückt die abenteuerliche Reise und das Schicksal der Inuit in den Fokus. Viele ethnografische Kostbarkeiten aus Nordamerika und Neuseeland, die Kapitän Hadlock damals dem neugierigen Publikum vorführte, kehren an den einstigen Schauplatz in Moritzburg zurück", so Kuratorin Margitta Hensel.

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Die Ausstellung ermöglicht außerdem einen Einblick in die heutigen Lebensumstände der Inuit in Labrador und schlägt mit Interviews und aktuellen Themen eine Brücke in unsere Gegenwart fernab von Iglu und Nasenkuss.

Titelfoto: Eric Münch

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