Nach dem Fund mehrerer vergifteter Wölfe: Spürhunde sollen jetzt Täter aufdecken
Krasna Lipa - Eine schaurige Mordserie beunruhigt Sachsens böhmische Nachbarn: Fünf tote Wölfe hat man dort seit Januar gefunden. Die streng geschützten Tiere wurden offenbar vergiftet.

Wie erst jetzt bekannt wurde, entdeckte man im Nationalpark Böhmische Schweiz bereits im Januar einen toten Isegrim bei Rynartice. Laborangaben zufolge starb das Tier an dem Nervengift Carbofuran.
"Es ist der erste Fall im Nationalpark Böhmische Schweiz, bei dem ein Tier vergiftet wurde", erklärte dazu Nationalparksprecher Tomáš Salov. Der Nationalpark erstattete Anzeige.
Um Beweise zu sammeln und dem Täter auf die Schliche zu kommen, setzte der Nationalpark Spürhunde ein. Diese suchten gemeinsam mit Rangern des Nationalparks ein rund 30 Hektar großes Areal ab.
Dabei sicherten sie tote kleine Raubtiere und Raubvögel. "Auch diese Fälle können auf illegales Verhalten hindeuten", sagte Salov.
Zwischen Februar und April wurden zudem vier tote Wölfe im Reichensteiner Gebirge (Rychlebské hory) im Osten Tschechiens an der Grenze zu Polen gefunden. Auch sie starben offenbar durch Gift.
An welcher Substanz, das ist allerdings noch unklar. Nationalparksprecher Salov besorgt: "Wir müssen die Tragweite des Problems kennen. Wir planen, vor allem Randgebiete des Nationalparks zu untersuchen."
Titelfoto: Christian Charisius/dpa