Meißen - Seit gut einem Jahrzehnt leistet "Buntes Meißen e.V." integrative Arbeit, vermittelt zwischen Geflüchteten und Einheimischen, organisiert Sprachkurse, Familienfeste. Seit Stunde Null hat der Verein immer wieder mit Anfeindungen, Drohschreiben und Anschlägen zu kämpfen.
Nachdem im vorigen Jahr eine Handgranaten-Attrappe zum traurigen Höhepunkt der Attacken wurde, kam es nun zu einer Brandstiftung auf dem Vereinsgelände.
Gegen 23 Uhr brannte Sonntagnacht ein mehrere Meter langer Haufen Grünschnitt. Ermittelt wird seitdem gegen einen 43-jährigen Deutschen, der zumindest für die volksverhetzenden Schmierereien an einem Laternenmast in unmittelbarer Nähe sowie ein aufgefundenes Plakat mit gleicher verfassungswidriger Botschaft verantwortlich sein soll.
"Unsere Gründungsgeschichte fing schon mit einem Brandanschlag an. Vor zehn Jahren und rund einer Woche wurde das Haus in Brand gesteckt, in das wir dann mit unseren ersten Büroräumen gezogen sind", erinnert Vereinssprecherin Maria Fagerlund (42).
Polizei ermittelt in mehreren Fällen gegen denselben Mann
Einen Tag nach Brandanschlag war auch Meißens Bürgermeister und OB-Anwärter Markus Renner (45, parteilos) vor Ort.
"Auch die Triebischtaler Einwohner wünschen sich ein friedlicheres, gemeinsames Miteinander. Der Buntes Meißen e.V. bietet einen Ort für Menschen, die gärtnern und die Neues lernen wollen oder die Unterstützung in ihrer Lebenssituation benötigen."
Nachdem im Oktober vergangenen Jahres die Attrappe einer Handgranate vor dem Eingang des Vereins abgelegt worden war, ermittelte die Polizei zu Beginn dieses Jahres bereits gegen 43-jährigen Deutschen.
Polizeisprecher Marko Laske (50) bestätigte auf TAG24-Anfrage, dass nunmehr in mehreren Fällen gegen denselben Täter ermittelt wird.
Erstmeldung 9. Juli, 6.36 Uhr. Update um 19.08 Uhr.