Obwohl seine Firma ihn dringend braucht: IT-Spezialist verlässt Sachsen

Chemnitz/Ehrenfriedersdorf - Programmierer Ali Hakimi* (38, Name geändert) aus Chemnitz gehört zu den Fachkräften, die deutsche Firmen händeringend suchen: Der Afghane hat in Berlin studiert und arbeitet im Softwareunternehmen QUIS AG in Ehrenfriedersdorf. Doch seit zwei Jahren versucht Ali Hakimi, für seine Frau und die beiden Kinder (8 und 13) erfolglos Visa zu bekommen.

Ali Hakimi* (38, will anonym bleiben) arbeitet bisher bei QUIS AG. Sein Chef Riccardo Sachse (57) würde ihn gerne behalten.
Ali Hakimi* (38, will anonym bleiben) arbeitet bisher bei QUIS AG. Sein Chef Riccardo Sachse (57) würde ihn gerne behalten.  © Sven Gleisberg

Was in Deutschland nicht klappt, geht in den USA ganz fix: "Ich habe bis Ende Dezember ein Visum bekommen und darf meine Familie mitbringen."

Sein Chef Riccardo Sachse (57) ist frustriert: "Wir möchten unseren Mitarbeiter gern behalten. Programmierer sind im Erzgebirge praktisch nicht zu bekommen. Es kann doch nicht sein, dass wir die Leute hier ausbilden und dann gehen lassen."

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft kennt das Thema zur Genüge - Leiter für Außenwirtschaft, Reinhold von Ungern-Sternberg, sagt: "Bei uns melden sich jede Woche Firmen wegen Problemen mit Visa-Anträgen, Arbeits- oder Aufenthaltsgenehmigungen für ihre Mitarbeiter. Viele scheitern an der damit verbundenen Bürokratie."

Bundestagsabgeordnete Nora Seitz (41, CDU) will sich dem Chemnitzer Fall nun annehmen: "Die Frustration in der Firma kann ich gut nachvollziehen."

Titelfoto: Sven Gleisberg

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