"Reichsbürger"-Verein verboten: "König von Deutschland" festgenommen
Lutherstadt Wittenberg - Das Bundesinnenministerium hat am Dienstagmorgen den "Reichsbürger"-Verein "Königreich Deutschland" (KRD) verboten. Damit verbunden sind Durchsuchungen in insgesamt sieben Bundesländern. Vier Personen wurden bereits festgenommen.

Peter Fitzek (59) gründete 2012 den Fantasiestaat "Königreich Deutschland" in Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt) und krönte sich selbst zu dessen König.
Seitdem ist seine Vereinigung gewachsen und hat mittlerweile deutschlandweit Anhänger.
Wie die Bundesanwaltschaft nun bestätigte, wurden das Oberhaupt der Gruppe sowie drei weitere Personen nach Durchsuchungen festgenommen.
Fitzek sowie Mathias B., Benjamin M. und Martin S. stehen unter Verdacht, sich als Rädelsführer in der Gruppe betätigt zu haben.
Sie gehören zu den Gründungsmitgliedern des KRD. Dienstag und Mittwoch sollen sie dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.


Durchsuchungen in sieben Bundesländern

Nachdem der Verfassungsschutz die "Reichsbürger"-Szene und damit verbunden auch das "Königreich Deutschland" in der Vergangenheit bereits unter Beobachtung hatte, kam am Dienstag die Nachricht, dass Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (54, CSU) den Verein verbietet.
"Die Mitglieder dieser Vereinigung haben einen "Gegenstaat" in unserem Land geschaffen und wirtschaftskriminelle Strukturen aufgebaut", erklärt Dobrindt.
Bereits am frühen Morgen finden dazu unter anderem in Sachsen und Sachsen-Anhalt Durchsuchungen statt.
"Mit Unterstützung von Einsatzkräften der Bereitschafts- und Bundespolizei werden die Liegenschaften des Vereins und Wohnungen von führenden Mitgliedern durchsucht", informierte das Landeskriminalamt Sachsen.
Ziel sei es, Vereinsvermögen zu beschlagnahmen und weitere Beweismittel für die verfassungsfeindlichen Ziele und Aktivitäten des Vereins zu sichern.
Erstmeldung vom 13. Mai, 8.09 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 10.17 Uhr.
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