Von Adrian Schintlmeister, Eric Hofmann, Marko Förster
Stadt Wehlen - Dummer-Jungen-Streich mit Folgen. Am Montagabend wurden die Einsatzkräfte an die Bahnstrecke Dresden-Prag gerufen. Jugendliche hatten eine Laube angezündet. Der Bahnverkehr kam zum Erliegen. Zuvor sorgte das Krawall-Duo bereits in Dresden für Ärger.
Gegen 20.30 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. In einem Gartengrundstück an den Bahngleisen bei Pötzscha (Gemeinde Stadt Wehlen) stand ein Gartenhäuschen in Vollbrand. Als die Einsatzkräfte eintrafen, hatten die Flammen bereits die Böschung an den Bahngleisen erfasst.
Für die Dauer des Einsatzes kam der Bahnverkehr zum Erliegen. Mehrere Güterzüge mussten zurückgehalten werden, auch Personenzüge waren betroffen.
Die Umstände an der Feuerlaube deuteten auf Brandstiftung hin. Während die Feuerwehr noch mit Löschen beschäftigt war, konnte die Bundespolizei zwei Jungs in Tatortnähe stellen.
Ein 14-jähriger und ein 19-jähriger Deutscher hatten nach ersten Erkenntnissen in der Laube mit Pyrotechnik hantiert, sagte ein Polizeisprecher zu TAG24. Die Laube geriet in Brand, die Flammen griffen anschließend auf eine Wiese über. Offenbar wurden die Jugendlichen vom sich rasch ausbreitenden Feuer überrascht.
Das Krawall-Duo fiel bereits am Sonntagmorgen in Dresden negativ auf: Gegen 2 Uhr waren sie mit weiteren Begleitern in der Linie 3 unterwegs, plärrten Nazi-Parolen durch die Bahn. Als ein Mann (25) deshalb die Polizei rief, schlugen die beiden zwischen den Haltestellen Postplatz und Prager Straße auf ihn ein.
Die Krawallbrüder rannten davon, wurden aber trotzdem von der Polizei erwischt und erhielten Anzeigen.
Bahnstrecke Dresden-Prag: Zwei Vorfälle innerhalb von zwei Tagen
Vom Gartenhaus bei Pötzscha blieb unterdessen nur noch Schutt und Asche übrig, berichtet ein Reporter von der Einsatzstelle. Insgesamt habe das Feuer auf einer Fläche von geschätzt 50 Quadratmetern gewütet. Kurz nach 23 Uhr war der Brand unter Kontrolle.
Gegen 23.40 Uhr konnte die wichtige Bahnstrecke zwischen Dresden und Prag wieder freigegeben werden, sagte ein Bahnsprecher auf Anfrage.
Zur Höhe des entstandenen Sachschadens lagen zunächst keine Informationen vor. Die Polizei ermittelt.
Zuvor kam es nur wenige Kilometer entfernt zu einem besorgniserregenden Vorfall. Unbekannte Täter hatten am Sonntagabend ein Kabel an der S-Bahnlinie S1 bei Pirna zerschnitten. Daraufhin fielen 37 Züge aus. Die Ermittlungen dauern an.
Erstmeldung vom 2. September, 10.33 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 17.59 Uhr.