Schrumpfender Freistaat fällt unter magische Marke

Dresden - Sachsen schrumpft - und das schneller als vielen lieb ist. Schon 2026 dürfte die Einwohnerzahl unter die Marke von vier Millionen fallen. Das zeigt die neue Vorausberechnung des Statistischen Bundesamts.

24 Prozent der Ostdeutschen sind älter als 67, deutlich mehr als im Westen.  © imago/epd

Ende 2024 lebten noch rund 4,04 Millionen Menschen im Freistaat. Bereits 2026 könnten es nur noch etwa 3,99 Millionen sein. Und damit nicht genug: Langfristig sehen die Statistiker Sachsen bis 2070 auf 2,9 bis 3,5 Millionen Einwohner schrumpfen.

Alle ostdeutschen Flächenländer trifft der gleiche Trend: Rückgang in jedem Szenario. Während Stadtstaaten und westdeutsche Länder bei guter Zuwanderung stabil bleiben oder sogar wachsen könnten, geht es im Osten weiter bergab.

Großer Treiber: die Alterung. "Die Generation der Babyboomer befindet sich mitten im Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Auf sie folgen deutlich kleinere Jahrgänge", sagt Karsten Lummer (55), Leiter der Abteilung "Bevölkerung" im Statistischen Bundesamt.

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Schon jetzt sind 24 Prozent der Ostdeutschen älter als 67, deutlich mehr als im Westen. Besonders hart trifft es den ländlichen Raum. In Südwestsachsen liegt das Durchschnittsalter bei fast 52 Jahren - einer der höchsten Werte in ganz Europa.

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Viele Landkreise verzeichnen historische Tiefststände bei Geburten, im Erzgebirgskreis sterben inzwischen dreimal mehr Menschen als geboren werden. Nur Großstädte wie Leipzig trotzen dem Trend noch. Dort sind die Menschen im Schnitt zehn Jahre jünger und die Zuzüge stabil.

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