Schwerer Jagdunfall: Ermittlungen gegen Oberbürgermeister aus Sachsen

Von Helena Dolderer

Brand-Erbisdorf - Der Oberbürgermeister von Brand-Erbisdorf (Kreis Mittelsachsen) soll bei einem Jagdunfall einen Mann schwer verletzt haben. Nach Angaben der Polizei hatten sich Martin Antonow (63, parteilos) und ein 20-jähriger Mann am 1. November im Ortsteil Langenau zur Jagd verabredet.

Die Polizei ermittelt derzeit gegen Oberbürgermeister Martin Antonow (63, parteilos).  © Maik Börner

Aktuellen Erkenntnissen zufolge habe der 63-Jährige den Ladezustand seiner Flinte kontrollieren wollen, als sich auf einer Jagdkanzel ein Schuss löste. Das Projektil soll den jungen Mann getroffen haben, er kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.

Die Kriminalpolizei ermittelt gegen den Oberbürgermeister wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Der "Freien Presse", die zuvor über den Vorfall berichtet hatte, sagte Antonow demnach: "Ich war nach dem Unfall zwei Wochen krankgeschrieben. Das Geschehen hat mich traumatisiert."

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Der verletzte junge Mann sei ein Freund der Familie. "Ich hoffe auch sehr, dass keine dauerhaften Körperschäden zurückbleiben", sagte der Oberbürgermeister.

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In dem Medienbericht sagte Antonow, dass seine Waffenbesitzkarte und sein Jagdschein von der Polizei vorerst eingezogen worden seien. "Fehler müssen eine Strafe nach sich ziehen – dazu stehe ich", sagte er der Zeitung. Auf Anfrage der dpa äußerte sich Antonow nicht.

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