Seltener Käfer plötzlich im Nationalpark aufgetaucht
Pirna - Er ist selten - doch wenn er sich zeigt, geht's dem Wald gut! Erstmals konnten Käferexperten dieses Jahr den Scharlachroten Plattkäfer im Nationalpark Sächsische Schweiz nachweisen. Dieser tauchte erst vor drei Jahren überhaupt in Sachsen auf.
Rund 450 holzbewohnende Käfer treiben sich derzeit im Nationalpark herum, jüngster davon: der Scharlachrote Plattkäfer:
"Wir haben dieses Jahr zuerst die Larven entdeckt, dann auch die adulten Tiere", erklärt Insektenkundler Ronny Gutzeit (42). "Das heißt, er muss sich schon mindestens mehr als ein Jahr hier aufhalten."
Eigentlich bevorzugt der Käfer Auwälder, doch offenbar gefällt es ihm auch auf der Nordseite des Großen Winterbergs ganz gut.
"Er braucht liegendes, stärkeres Totholz", so der Experte. "Die Larven leben zwischen Rinde und Holz, ernähren sich dabei von morschem Bast und zum Teil auch von anderen Insekten."
Damit das funktioniert, muss es auch eine beständige Feuchtigkeit geben. Solche Lebensräume wiederum finden sich nur in gesunden Wäldern. Da auch der Käfer gerne unter der Rinde lebt, sieht man ihn nur selten. Wenn doch, kann man ihn vom Feuerkäfer durch die perlenschnurähnlichen Fühler unterscheiden.
Titelfoto: Bildmontage: Ronny Gutzeit / imagebroker/Imago
