Simulierte UN-Konferenz: Mittweida-Student verhandelt als Diplomat in New York

Mittweida - Mit Krawatte vor dem Spiegel, Diplomatenausweis um den Hals und den Gedanken schon bei den nächsten Verhandlungen - so begann für Lukas Hässner (24) jeder Konferenztag in New York. Der Medienstudent aus Mittweida schlüpfte im Rahmen der National Model United Nations (NMUN) in die Rolle eines UN-Diplomaten mitten im Zentrum internationaler Diplomatie.

Das Hotel, in dem Lukas Hässner (24) übernachtete, befand sich mitten in Manhattan.
Das Hotel, in dem Lukas Hässner (24) übernachtete, befand sich mitten in Manhattan.  © Isa Wagner

"Man fühlt sich wirklich richtig wichtig", beschreibt Lukas seine Eindrücke. "Dieses Gefühl, im Anzug durch die Straßen von New York zu laufen, auf dem Weg zur Konferenz - das hat sich extrem echt angefühlt."

Mit über 5000 Studierenden aus mehr als 120 Ländern zählt die NMUN zur größten UN-Simulation der Welt.

NMUN ist ein Planspiel, das echte UN-Verhandlungen simuliert. Dabei gibt es Redelisten, Abstimmungen und Komitees wie den Sicherheitsrat oder den Menschenrechtsrat.

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Lukas war im Flüchtlingskommissariat und vertrat dort sein zugelostes Land Neuseeland. "Ich habe mich intensiv mit der Außenpolitik des Landes auseinandergesetzt. Mein Schwerpunkt war der Schutz von Flüchtlingen und Staatenlosen."

Die Vereinten Nationen haben 193 Mitgliedstaaten.
Die Vereinten Nationen haben 193 Mitgliedstaaten.  © IMAGO/Jürgen Schwenkenbecher

Lukas Hässner: "Wir hatten nur eine Minute Zeit, um andere zu überzeugen"

Zusammen mit einer Delegation der Hanns-Seidel-Stiftung reiste Lukas nach New York.
Zusammen mit einer Delegation der Hanns-Seidel-Stiftung reiste Lukas nach New York.  © privat

Die Teilnahme erforderte eine intensive Vorbereitung - auch durch eine Vorab-Simulation bei der MainMUN in Frankfurt. "Ich war super aufgeregt, weil wirklich alles auf Englisch ist, ich habe viele motivierte Studierende getroffen", erzählt er. In seinem Komitee saßen über 100 Teilnehmer. Die Reden sind kurz und prägnant. "Wir hatten nur eine Minute Zeit, um andere zu überzeugen."

Lukas ist Stipendiat im Begabtenförderungswerk der Hanns-Seidel-Stiftung in der journalistischen Förderung. Die Stiftung organisierte die Delegation und übernahm die Teilnahme- und Registrierungsgebühren sowie eine Pauschale, die etwa die Hotelkosten im kleinen Mehrbettzimmer während der Konferenz und die Flugkosten abdeckte.

Sein persönlicher Höhepunkt: die Abschlussveranstaltung im Sitzungssaal der UN-Generalversammlung. "Allein dort die Luft zu atmen! Auf diesen Stühlen sitzen sonst Präsidenten, Premiers und Monarchen. Plötzlich ist man selbst Teil dieses Ortes."

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Diese Erfahrung wird dem gebürtigen Oberlausitzer immer in Erinnerung bleiben.

Titelfoto: Bildmontage: privat (2)

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