Sprengstoff-Anschlag auf sächsisches Polizeirevier: Privatautos von Beamten schwer getroffen

Eilenburg - Sprengstoffanschlag auf die Polizei in Nordsachsen: Unbekannte haben nachts das Polizeirevier Eilenburg angegriffen - vermutlich mit einer Kugelbombe. Es entstand erheblicher Schaden.

Das Polizeirevier in Eilenburg - in der Nacht zu Dienstag verübten Unbekannte einen Anschlag auf die Dienststelle.
Das Polizeirevier in Eilenburg - in der Nacht zu Dienstag verübten Unbekannte einen Anschlag auf die Dienststelle.  © Silvio Bürger

Der Vorfall ereignete sich bereits in der Nacht zu Dienstag, wurde von der Polizei aber erst am Mittwoch öffentlich gemacht.

Gegen 4 Uhr erschütterte eine Detonation die Eilenburger Innenstadt. Am Dr.-Külz-Ring hatten Unbekannte einen Sprengsatz am Gelände des örtlichen Polizeireviers gezündet.

Zu dieser Zeit war das Revier mit etwa zehn Beamten des Streifendienstes besetzt. Und die trugen den größten Schaden davon. Denn ihre Privatautos, die auf dem Hof der Wache parkten, wurden durch die Detonation teils erheblich beschädigt. Auch Fahrzeuge, die auf der Straße parkten, waren betroffen.

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Die Polizeidirektion sprach am Mittwoch von sechs beschädigten Fahrzeugen, wollte aber keine weiteren Details nennen.

An diesem Zaun zündete der Sprengsatz und fetzte zuerst den unteren Teil der Hecke weg.
An diesem Zaun zündete der Sprengsatz und fetzte zuerst den unteren Teil der Hecke weg.  © Silvio Bürger
An einem Fahrzeug, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand, gab es ebenfalls Einschläge. Die Polizei hat sie zur Spurensicherung mit roten Pfeilen markiert.
An einem Fahrzeug, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand, gab es ebenfalls Einschläge. Die Polizei hat sie zur Spurensicherung mit roten Pfeilen markiert.  © Silvio Bürger

Ermittler gehen von einer Kugelbombe aus

Ersten Ermittlungen zufolge war es solch eine Kugelbombe, die an der Polizeiwache gezündet wurde.
Ersten Ermittlungen zufolge war es solch eine Kugelbombe, die an der Polizeiwache gezündet wurde.  © Patrick Pleul/dpa

Ersten Ermittlungen zufolge soll es sich bei dem Sprengsatz um eine sogenannte Kugelbombe gehandelt haben. Das ist ein Feuerwerksgeschoss mit hoher Sprengkraft, das nur von Berufsfeuerwerkern gezündet werden darf und mit Mörsern in den Himmel geschossen wird.

Allein in diesem Jahr sind in Sachsen bereits zwei Menschen nach der Explosion von Kugelbomben gestorben.

Wen und welches Motiv sie hinter dem Anschlag vermutet - dazu macht die Polizei keine Angaben.

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Die Kripo ermittelt und sucht nun Zeugen, die gegen 4 Uhr verdächtige Personen in der Nähe des Reviers gesehen haben. Fahndungstelefon: 0341 - 96 64 66 66.

Titelfoto: Bildmontage: Silvio Bürger

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