Erste Strophe der Deutschland-Hymne gespielt: Heino springt geschasstem Feuerwehrmann zur Seite
Torgau/Dresden - Eine Strophe mit Nachspiel: Bei der Eröffnung der Deutschen Feuerwehrmeisterschaften letzte Woche wurde die erste Strophe des Deutschlandlieds gespielt - gesungen von Heino (86). Der verantwortliche Richard Münder (41) wurde daraufhin von allen Ehrenämtern entbunden. Nun schaltet sich Deutschlands bekanntester Volksliedersänger ein - und plant ein Solidaritätskonzert.
Alles in Kürze
- Heino unterstützt geschassten Feuerwehrmann
- Erster Strophe des Deutschlandlieds gespielt
- Feuerwehrverband distanziert sich von Aktion
- Heino plant Solidaritätskonzert in Bad Belzig
- Erste Strophe nicht verboten, aber umstritten

"Der Mann hat unbedingt eine zweite Chance verdient. Einen Hymnen-Skandal kann ich da nicht entdecken", sagte Heino zur SZ/LVZ (gehört wie TAG24 zur MADSACK Mediengruppe).
Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) hatte sich deutlich von der Aktion distanziert, Münder rausgeschmissen.
Der geschasste Feuerwehrmann kritisierte daraufhin das DFV-Präsidium, die Herrschaften hätten selbst dazu salutiert und nicht eingegriffen, "die gesamte erste Strophe hindurch".
Der DFV widersprach, Münder hätte das Eingreifen unterbunden. Jetzt bekommt der Bad Belziger prominente Rückendeckung.
Schlagerstar Heino, der nach eigener Aussage alle drei Strophen im Auftrag eines Ex-Ministerpräsidenten in den 1970ern einsang, fordert den Verband auf, "sich selbstkritisch [zu] hinterfragen, ob er professionell genug war".
Sein Management prüfe ein Solidaritätskonzert in Bad Belzig. Es ist nicht verboten, die erste Strophe des Deutschlandlieds zu singen.

Doch die von den Nationalsozialisten missbrauchten Zeilen besingen das großdeutsche Reich ("von der Maas bis an die Memel ...") und die Allmachtsfantasien, die uns in zwei Weltkriege gestürzt haben ("Deutschland, Deutschland über alles ...").
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe; picture alliance/dpa