Trauriges Ende nach 223 Jahren Tradition verhindert: Investor rettet sächsischen Glashersteller
Freital - Frohe Kunde, pünktlich zum Weihnachtsfest: Investoren haben die insolvente "Glashütte Freital GmbH" vor dem Aus gerettet.
Der 1802 gegründete Glasproduzent hatte aufgrund der wirtschaftlichen Lage samt hoher Energiekosten Ende Februar Insolvenz beantragen müssen. Die 223-jährige Unternehmensgeschichte des sächsischen Traditionsunternehmens drohte damit ein trauriges Ende zu nehmen.
Am Dienstag, einen Tag vor Heiligabend, dann die gute Nachricht: "Für die insolvente Glashütte Freital GmbH wurde ein Investor gefunden, der die Glasproduktion am traditionsreichen Standort fortführt", gab die Geschäftsführung in einer Mitteilung bekannt.
Demnach haben ein lokaler Investor und sein Partner aus Lettland bereits am 10. Dezember die Glashütte Freital GmbH per Kaufvertrag übernommen. Neben den Produktionsanlagen wurden laut Mitteilung auch alle Mitarbeiter übernommen.
Ende Februar beschäftigte der Freitaler Glashersteller noch rund 130 Mitarbeiter. Damals hieß es, dass im Zuge von Sanierungsmaßnahmen massiv Stellen abgebaut werden müssten. Wie viele der damaligen Arbeitsplätze nun durch den Investor gerettet wurden, war noch unklar.
Geschäftsführer Göran Grosse erklärte gegenüber TAG24 am Dienstagnachmittag, dass er weitere Details zur Übernahme der Glashütte Freital zwischen den Feiertagen bekanntgeben wolle.
Glashütte Freital GmbH: Neue Investoren wollen Unternehmen "Internationalisieren"
Unterdessen soll der Geschäftsbetrieb "nahtlos" fortgeführt werden. Der Glasproduzent, der unter anderem Glasflaschen für bekannte Marken wie Wackerbarth-Sekt, Heide-Fruchtsaft oder Nudossi-Creme herstellt, will mittelfristig zunächst eine Glasschmelzwanne betreiben und darin "Nischensegmente und Kleinserien" für bestehende Kunden produzieren.
Längerfristig wollen die Investoren mit dem Freitaler Unternehmen neue Märkte erschließend und die "Internationalisierung" vorantreiben.
Die Geschäftsführung zeigte sich am Dienstag zuversichtlich, dass die Zukunft der Glashütte Freital GmbH wieder rosiger aussehen wird: "Mit dieser Lösung sichern wir nicht nur Arbeitsplätze und Know-how, sondern auch die Zukunft eines Standortes, der seit über zwei Jahrhunderten für höchste Qualität in der Glasproduktion steht."
Die Rettung des Unternehmens stellt gleichzeitig einen Hoffnungsschimmer für die sächsische Glasbranche dar. Neben der Glashütte Freital waren in diesem Jahr auch "Doering Glass" in Radeburg sowie das "Glaswerk Bernsdorf" (Landkreis Bautzen) insolvent gegangen.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann

