Verpflichtung durch Bundesgesetz: Sachsens Kommunen basteln an ihren Wärmeplänen

Radeberg - Der Sommer geht, der Herbst kommt. Viele denken schon ans Heizen. In Radeberg - und andernorts - geschieht das überwiegend mithilfe fossiler Energiequellen. Das könnte sich schon bald ändern. Grund ist ein Gesetz aus Berlin.

Noch sehr viele heizen in Radeberg mit Erdöl. (Symbolfoto)
Noch sehr viele heizen in Radeberg mit Erdöl. (Symbolfoto)  © Christian Charisius/dpa

In der Stadt im Speckgürtel von Dresden wurden rund 40 Prozent der Gebäude vor 1950 errichtet. Die Bausubstanz ist entsprechend alt. Die Wärmeversorgung basiert überwiegend auf Erdgas und Heizöl. Der Anteil erneuerbarer Energien liegt derzeit bei nur 16 Prozent.

Aber billiges Öl und Gas aus Russland sind Geschichte. Bezahlbar und klimaneutral, aber auch so autark wie möglich, soll Heizen durch die "Wärmewende" werden.

Das im Jahr 2023 von der Bundesregierung verabschiedete Wärmeplanungsgesetz (WPG) verpflichtet Kommunen zur Erstellung einer Agenda, die die klimaneutrale Wärmeversorgung von Gebäuden bis spätestens 2045 sicherstellen soll, um die Klimaziele der Energiewende zu erreichen.

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Förderung gibt es je nach Größe über eine Pauschale, sagt Antje Fritzsche, Projektleiterin bei der Sächsischen Energieagentur SAENA.

Wie viele Kommunen sich schon auf den Weg gemacht haben, darüber gibt es keine Zahlen, so Fritzsche. "Aber wir merken, dass das Interesse da ist."

Radeberg ist schon ziemlich weit mit der Wärmeplanung. Bereits Ende des Jahres soll sie fertig vorliegen.
Radeberg ist schon ziemlich weit mit der Wärmeplanung. Bereits Ende des Jahres soll sie fertig vorliegen.  © Holm Helis
Wärmepumpen liegen beim Heizen des Eigenheims weiter im Trend.
Wärmepumpen liegen beim Heizen des Eigenheims weiter im Trend.  © Bernd Weißbrod/dpa

Die Zeit bis zur Vorlage des Wärmeplans läuft

Hauptsache warm! Doch wie heizen wir künftig? (Symbolfoto)
Hauptsache warm! Doch wie heizen wir künftig? (Symbolfoto)  © IMAGO/Depositphotos

Bereits seit Herbst 2024 wird in Radeberg gemeinsam mit Partnern wie SachsenEnergie an dem Planungswerk gearbeitet.

Wie die Große Kreisstadt in Zukunft heizen könnte, zeigt eine Zwischenbilanz. Zentrale Optionen sind die Nutzung von Solar- und Geothermie sowie von industrieller Abwärme. Dezentrale Lösungen, wie Wärmepumpen mit Erdsonden, Luft- oder Grundwasserwärme, bieten zusätzliche Chancen.

Die Zeit läuft. Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen ihren Wärmeplan bis zum 30. Juni 2026 vorlegen. Für kleinere Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohnern gilt eine Frist bis zum 30. Juni 2028.

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Nachhilfe in Sachen Wärmeplanung erteilt die SAENA bei einer Fachtagung am 2. Oktober. Infos unter: www.saena.de.

Titelfoto: Bildmontage: Christian Charisius/dpa / Holm Helis /Bernd Weißbrod/dpa

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