Die Blutgräfin war schon da: Radebeuler Villen-Areal wird Freilufttheater
Radebeul - Im Kopf hat er Visionen, in den Armen Bauarbeiter-Muckis und im Herzen trägt er die Liebe zu Kultur und alten Geschichten. Der Dresdner Gastwirt René Kuhnt (56, T1, Kulturwirtschaft, Café Solo, Gasthaus Rennersdorf) ist genau der richtige Mann, um der historischen Villa Kolbe in Radebeul wieder Leben einzuhauchen.
Und Kuhnt wartet nicht erst, bis er in einigen Jahren mit der millionenschweren Sanierung fertig ist - diese Woche fand inmitten des maroden Charmes die erste Kulturveranstaltung statt.
Landesbühnen-Schauspielerin Sandra Maria Huimann wandelte als "Blutgräfin" Elisabeth Báthory durch Park und Villa. Rund 50 Zuschauer erlebten Ausschnitte der ungewöhnlichen, schaurig-schönen Inszenierung um die ungarische Adelige, die im Blut von 650 Jungfrauen gebadet haben soll.
"Es ist der Beginn einer wunderbaren Zusammenarbeit mit den Landesbühnen", verspricht Kuhnt. Und wartet gleich mit Fakten auf: "2027 wird es im Park die Inszenierung von Shakespeares Sommernachtstraum geben."
Schon für 2026 kündigt er Konzerte mit der Philharmonie und dem Kreuzchor an. Villa und Park haben längst Begehrlichkeiten in der Kulturszenen geweckt.
René Kuhnt rechnet mit großem Ansturm
Von "Christmas Carol" bis hin zu bitterbösen Georg-Kreisler-Stücken gibt es Anfragen. "Auch Schauspieler Christian Friedel hat sich schon umgeschaut", verrät Kuhnt.
Die 1890 erbaute, denkmalgeschützte Fabrikantenvilla könnte nach 30 Jahren Leerstand zum neuen Kulturmagneten von Radebeul werden.
Schon am Wochenende öffnet sie wieder ihre Türen. "Wir machen beim Radebeuler Anglühen am Samstag und Sonntag mit. Wir halten 1000 Liter Glühwein und andere Getränke vorrätig", lacht Kuhnt.
Denn er rechnet mit einem Ansturm wie beim Tag des offenen Denkmals. Da pilgerten 7000 Besucher zur Villa.
Titelfoto: Montage: Foto Koch, Petra Hornig

