Netzschkau/Dresden - Eigentlich war es nur eine Schnaps-Idee - doch nun wurde sie in die Tat umgesetzt. In der Göltzschtalbrücke im Vogtland wurden zwei Whisky-Fässer eingelagert. Der Schnaps soll über mehrere Monate reifen und später abgefüllt werden. Durch die Einnahmen soll eine neue Fuß- und Radwegbrücke finanziert werden.
Die zugegebenermaßen etwas verrückte Idee entstand vor einem halben Jahr in Dresden. Netzschkaus Bürgermeister Mike Purfürst traf bei einer Veranstaltung von Verleger Roland Hess auf Thomas Michalski von der Dresdner Whisky Manufaktur.
Beide fragten sich: Wäre es nicht genial, zwei 225-Liter-Fässer der Dresdner Whisky Manufaktur in der höchsten Ziegelsteinbrücke der Welt reifen zu lassen? Schnell fragte man bei der Deutschen Bahn (DB) an, ob das Vorhaben möglich wäre. Und tatsächlich gab's eine Zusage.
Die Organisatoren machten sich ans Werk. "Wir konnten zwei Wein-Fässer des sächsischen Winzers Jan Ulrich für den Göltzschtalbrücken-Whisky organisieren und mit unserem HELLINGER 42 befüllen, die jetzt in besagter Brücke reifen. An der Vorbereitung und an der Einbringung in die Brücke hatten wir alle unseren Spaß", sagt Michalski.
Allerdings sei der Reifungsprozess in der Brücke eine echte Herausforderung. "Im Gegensatz zu gleichbleibenden Temperaturen im Basalt-Keller haben wir hier schwerere Bedingungen mit wechselnden Temperaturen im Brückeninnern", so Michalski.
Aus diesem Grund sollen regelmäßige Verkostungen stattfinden, um den idealen Zeitpunkt für die Abfüllung zu bestimmen.
Whisky-Verkauf soll neue Fuß- und Radwegbrücke finanzieren
Nach einigen Monaten könnte es dann so weit sein: Ein Fass soll dann von der Stadt Netzschkau abgefüllt werden. Die Einnahmen sind für den Bau einer neuen Fuß- und Radwegbrücke über die Göltzsch gedacht.
Das andere Fass soll flaschenweise für 89 Euro über die Dresdner Whisky Manufaktur verkauft werden. Dabei gehen jeweils zehn Euro an den Förderverein der Göltzschtalbrücke.
"Heimat liegt uns sehr am Herzen. Hier wird ein Whisky für Netzschkau kreiert, der regionaler nicht sein kann. Darauf dürfen wir stolz sein", sagt Frank Leichsenring, Gründer der Gesellschafter der Dresdner Whisky Manufaktur.