WHO will Schockfotos auf Weinflaschen: Ex-Minister Dulig stellt sich dagegen

Dresden/Genf - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) möchte durchsetzen, dass zukünftig alle Flaschen und Behälter mit alkoholischen Getränken neben Etiketten auch Schockbilder tragen. Die Organisation will so auf die Gefahren aufmerksam machen, die der Alkoholkonsum birgt. Die europäischen Winzer sind empört und protestieren heftig.

Weinflaschen sollen künftig Warnhinweise tragen, fordert die WHO. Sachsens Ex-Wirtschaftsminister Martin Dulig (52, SPD) stellt sich dagegen.  © Montage: Robert Michael/dpa, dpa/Zacharie Scheurer/imago

"Die WHO-Pläne sind absolut undifferenziert und würden sämtliche Weinbauregionen hart treffen", sagt Sachsens Ex-Wirtschaftsminister Martin Dulig (52, SPD).

Er vertritt die Interessen der sächsischen Winzer im europäischen Ausschuss der Regionen (AdR).

Dulig gehört dort der Fachgruppe Wein an, die sich Mittwoch in Österreich mit den WHO-Plänen beschäftigt hat.

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Dulig: "In der Frage herrschte absolute Einigkeit unter den Vertretern der europäischen Weinbauregionen. Schockbilder sind auf Weinflaschen fehl am Platz."

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Martin Dulig fordert Europäer auf, beim Thema "Wein" zusammenzuhalten

Geht es nach der WHO sollen Weinflaschen künftig Label wie dieses tragen. (Symbolfoto)  © Imago

Diese Abschreckungsmotive - wie man sie von Zigarettenschachteln bereits kennt - seien ein direkter Angriff auf das Kultur- und Wirtschaftsgut Wein, sagen die Politiker.

Von Rioja über Bordeaux bis in die Steiermark schmieden die Politiker jetzt Allianzen. Die EU-Kommission und das -Parlament sollen sich einschalten.

Dulig: "Hier muss Europa mit einer Stimme sprechen und dieser Initiative Einhalt gebieten."

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