Dresden - In Sachsens Behörden und Unternehmen hat es in diesem Jahr schon Hunderte Datenschutz-Pannen gegeben. Das geht aus der vorläufigen Bilanz der sächsischen Datenschutzbeauftragten Dr. Juliane Hundert (48) hervor.
In den ersten drei Quartalen wurden der Behörde bereits rund 750 Vorfälle mitgeteilt. Zu den häufigsten Pannen gehörten laut Hundert Fehlversendungen, offene E-Mail-Verteiler und das Abhandenkommen von Datenträgern durch Einbruch oder Diebstahl.
In etwa jedem zehnten Fall wurden personenbezogene Daten durch Cyberkriminalität abgegriffen.
Im gesamten letzten Jahr belief sich die Zahl der Datenschutzverstöße auf etwa Tausend Fälle und markierte einen Höchststand. Die aktuelle Quartalszahl entspricht laut Hundert dem Niveau des Vorjahres.
"Hinter den Zahlen stehen zumeist menschliches Versagen, organisatorische Mängel oder technische Schwachstellen", erklärt die Datenschutzbeauftragte.
Prävention in Sachen Datenschutz heute wichtiger denn je
Angesichts des hohen Aufkommens an Datenpannen sei Prävention heute wichtiger denn je. Hundert: "Dafür braucht es einerseits mehr Achtsamkeit bei der Verarbeitung von Daten Dritter, andererseits Wissen und vorbeugende Maßnahmen, um Fehler zu vermeiden und im Krisenfall die richtigen Schritte einzuleiten."
Wichtige Hinweise dazu gebe es auf ihrer Website (www.datenschutz.sachsen.de), zudem werde dort am 30. Oktober ein kostenloses Onlineseminar angeboten.