Wie viele Lehrer braucht das Land? Schülerrat greift Sachsens Kultusminister an

Dresden - Der Landesschülerrat (LSR) kritisiert die Kommunikation und Prioritätensetzung von Kultusminister Conrad Clemens (42, CDU).

Sachsen leidet gegenwärtig unter Lehrermangel. Bis 2040 ändert sich die Situation gravierend, denn die Schülerzahlen gehen dramatisch zurück.
Sachsen leidet gegenwärtig unter Lehrermangel. Bis 2040 ändert sich die Situation gravierend, denn die Schülerzahlen gehen dramatisch zurück.  © Britta Pedersen/dpa

Der Minister hatte nach Bekanntwerden der neuesten Schülerzahlen-Prognosen Lehramtsstudenten geraten, sich auf diese Entwicklung einzustellen.

Es wird damit gerechnet, dass Sachsens Schülerzahlen in den kommenden 15 Jahren je nach Region um bis zu 25 Prozent einbrechen.

"Wir kämpfen jetzt schon mit drastischem Lehrkräftemangel. Wenn wir jetzt anfangen, junge Menschen, die sich für das Lehramtsstudium im Freistaat Sachsen entscheiden, aktiv davon abzubringen, können wir uns von zukunftsfähiger Bildung gleich mitverabschieden", erklärt die neue LSR-Vorsitzende Lina Zeeh.

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Nach Meinung der Schülervertretung sollte aus der Statistik die Konsequenz gezogen werden, angehende Lehrkräfte zu unterstützen und gleichzeitig den Standort Sachsen sowohl für Lehrkräfte als auch Familien attraktiv zu halten.

Sachsen kann sich laut LSR keine weiteren Verzögerungen leisten

Lina Zeeh (15 Jahre) besucht die zehnte Klasse an der Heinrich-Heine-Oberschule in Lauter-Bernsbach.
Lina Zeeh (15 Jahre) besucht die zehnte Klasse an der Heinrich-Heine-Oberschule in Lauter-Bernsbach.  © privat

Dies muss einhergehen mit der Erhaltung von Schulstandorten, um ein zukunftsfähiges Bildungssystem zu ermöglichen, so der LSR.

"Was der Freistaat sich nicht leisten kann, sind weitere Verzögerungen. Wir müssen die Probleme angehen, mit denen die Schüler und Schülerinnen jetzt konfrontiert sind", fasst Zeeh zusammen.

Titelfoto: Bildmontage: Britta Pedersen/dpa, privat

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