Abgefackeltes Gotteshaus: Vorbereitung für Neubau der Kirche läuft
Großröhrsdorf - Im August 2023 brannte die Stadtkirche von Großröhrsdorf bis auf die Außenmauern nieder. Nun plant die Gemeinde den Wiederaufbau.

Nach Beräumung und Sicherung der Ruine laufen aktuell die Vorbereitungen für den Neubau. Bis Ende Juni wird ein Architekturwettbewerb erarbeitet und ausgeschrieben, sagte Jens Großmann vom Kirchenvorstand. Der Baubeginn ist für 2026 geplant.
Im vergangenen Jahr wurden bereits mit einer großangelegten Umfrage die Ideen und Vorstellungen der Gemeindemitglieder und Stadtbevölkerung gesammelt und diskutiert. Wegen des dominierenden Wunschs nach Gemeinschaft sollen Kreuz und Altartisch künftig im Zentrum der neuen Kirche stehen, um die sich Menschen versammeln können, erklärte Großmann.
Die Überreste des Altbaus und die wenigen erhaltenen Objekte wie die Sonnenuhr werden in das Gebäude integriert, wenn sie in einem entsprechenden Zustand sind.
Das spätbarocke Gotteshaus war in der Nacht vom 4. August 2023 durch Brandstiftung zerstört worden.

Der Täter wurde zu neun Jahren Gefängnis verurteilt

Ein Drittel des seit dem 18. Jahrhundert weithin sichtbaren Turms stürzte ein, die Flammen vernichteten die Ausstattung des Innenraums, vom Kirchenschiff blieben nur die Außenmauern übrig.
Ein damals 41-Jähriger mit Bezug zu der Kirchgemeinde war eine Woche nach der Tat gefasst und fünf Monate später wegen schwerer Brandstiftung zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Das Gericht war überzeugt, dass er das Feuer aus Frust über seine familiäre Situation gelegt hatte. Es entstand ein Schaden von rund 32 Millionen Euro.
Titelfoto: Fotomontage: Holm Helis//Sebastian Kahnert/dpa//xcitpress