Wirtschaft, Investitionen und Olympia: Wie MP Kretschmer Sachsen reformieren will

Dresden- Olympia, Digitalisierung, Transformation der Wirtschaft: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) setzt in den nächsten Jahren auf eine Modernisierung des Freistaats. Auf die Situation in Deutschland blickt er mit Sorge.

Fünf Minuten hatte Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) am Donnerstag im Landtag, um seinen Plan zur Zukunft des Landes zu erklären.
Fünf Minuten hatte Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) am Donnerstag im Landtag, um seinen Plan zur Zukunft des Landes zu erklären.  © Christian Juppe

Bei der "Befragung der Staatsregierung" am Donnerstag im Landtag verbreitete Kretschmer vor allem eines: Zweckoptimismus. Denn schließlich fehlten schon bei der Aufstellung des aktuellen Doppelhaushalts 2 Milliarden Euro. Eine Kurskorrektur?

Nein, er wolle weiter auf eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik setzen, sagte Kretschmer, also durch die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen ein langfristiges Wirtschaftswachstum und eine höhere Beschäftigung erzielen.

"Für die nächsten Jahrzehnte." Kretschmer verwies darauf, dass Sachsen in den vergangenen 35 Jahren die höchsten Investitionsquoten in Deutschland hatte. Bei den künftigen Investitionen setze er auf Infrastruktur, Breitband und Wissenschaft. Darüber hinaus sollen zwei Drittel der Gelder aus dem Sondervermögen des Bundes - 4,8 Milliarden für Sachsen - an die Kommunen gehen.

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Details seines Zukunftsplans machten erst die Fragen der Abgeordneten deutlich: Beim "Masterplan Südwestsachsen" setze er auf Transformation.

Auch der Aufbau einer Grenzpolizei soll kommen. Aber auch dafür reichte das Geld im aktuellen Doppelhaushalt nicht.
Auch der Aufbau einer Grenzpolizei soll kommen. Aber auch dafür reichte das Geld im aktuellen Doppelhaushalt nicht.  © picture alliance/dpa
Geht es nach Kretschmer bleibt das kostenlose Vorschuljahr auf der Agenda des Freistaats. Bisher fehlte dazu das Geld.
Geht es nach Kretschmer bleibt das kostenlose Vorschuljahr auf der Agenda des Freistaats. Bisher fehlte dazu das Geld.  © IMAGO/Addictive Stock
Digitalisierung bleibt eine zentrale Zukunftsstrategie der Staatsregierung.
Digitalisierung bleibt eine zentrale Zukunftsstrategie der Staatsregierung.  © 123rf/weedezign

Kretschmer aufgeschlossen für Olympiabewerbung

Schafft der Freistaat den Sprung in die Zukunft? Die Frage wird erst in ein paar Jahren zu beantworten sein. Ein Ja gab es vom Ministerpräsidenten aber schon mal für eine mögliche Olympia-Bewerbung aus Sachsen.
Schafft der Freistaat den Sprung in die Zukunft? Die Frage wird erst in ein paar Jahren zu beantworten sein. Ein Ja gab es vom Ministerpräsidenten aber schon mal für eine mögliche Olympia-Bewerbung aus Sachsen.  © IMAGO/AAP

"100 Millionen Euro pro Jahr kann ein wichtiger Beitrag sein", sagte Kretschmer. An der Aufstellung einer Grenzpolizei und an der Einführung eines kostenlosen Vorschuljahres halte er fest, auch wenn dazu bisher das Geld gefehlt habe.

Ähnlich äußerte er sich zum Bauforschungszentrum, das in Bautzen entstehen soll, und zur Elektrifizierung der Bahnstrecke Dresden-Görlitz. Für die Krankenhäuser seien mindestens 200 Millionen Euro vorgesehen.

Gegenüber einer Olympiabewerbung aus Sachsen zeigte er sich aufgeschlossen. Finanzielle Festlegungen gebe es jedoch nicht.

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Besorgt äußerte sich der MP zur Situation in Deutschland. "Investitionen sind nur tragfähig ohne Schuldenberg", mahnte er. Verschärft werde die Lage durch den Zoll-Krieg der USA, die Großmannssucht Chinas und den Ukraine-Krieg.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/AAP, Christian Juppe

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