Yad-Vashem-Pläne: Bekommt Sachsen eine Holocaust-Gedenkstätte?

Dresden/Jerusalem - Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem will in Deutschland erstmals ein Bildungszentrum außerhalb Israels errichten. Auch Sachsen ist als möglicher Ansiedlungsort im Gespräch.

Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) besuchte im Mai Israel und stattete dort auch der Gedenkstätte Yad Vashem einen Besuch ab.  © dpa/Michael Kappeler

"Yad Vashem ist herzlich willkommen in Deutschland. Es ist eine große Ehre, dass Sachsen in der engeren Auswahl ist. Die Erinnerung an den Holocaust lebendig zu halten, ist eine wichtige Bildungsaufgabe an Schulen und für die gesamte Gesellschaft", sagt dazu Sachsens Kultusminister Conrad Clemens (42, CDU).

Yad Vashem ist die weltgrößte Holocaust-Gedenkstätte. Sie hat ihren Sitz in Jerusalem.

Leiter Dani Dayan sagte, dass man die Perspektive der Opfer in das Land der Täter bringen möchte.

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Die neue Bildungsstätte soll demnach offen für alle sein, sich aber besonders an Lehrkräfte richten.

Drei Bundesländer wurden dafür in die engere Auswahl gefasst: Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

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Die Halle der Namen in Yad Vashem ist der Aufbewahrungsort der Namen von Opfern des Holocaust.  © DPA
Sachsens Kultusminister Conrad Clemens (42, CDU) nennt es eine große Ehre, dass Sachsen in der engeren Auswahl für das Bildungszentrum ist.  © DPA
Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem (Israel).  © DPA

Yad Vashem in Sachsen? Standort soll 2026 bekannt gegeben werden

Yad Vashem plant keinen Neubau. Vertreter der Gedenkstätte wollen in den kommenden Wochen alle drei Bundesländer besuchen und sich vor Ort mit Regierungsvertretern und der Zivilgesellschaft austauschen.

Der künftige Standort soll voraussichtlich im ersten Halbjahr 2026 bekannt gegeben werden. Seine Arbeit könnte das Zentrum (man rechnet mit etwa 20 Mitarbeitern) zwei bis drei Jahre später aufnehmen.

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