Testament gefälscht und abkassiert? Die Betrugs-Akte der Krankenschwester

Zwickau - Krankenschwester Stephanie M. (41) steht vor Gericht in Zwickau, weil sie das Testament eines verstorbenen Patienten (†80) gefälscht haben soll und damit über 550.000 Euro abkassierte. Während die Frau ihre Unschuld beteuert, ist sie für die Justiz kein unbeschriebenes Blatt.

Stephanie M. (41) wurde schon früher wegen Betrugs verurteilt.
Stephanie M. (41) wurde schon früher wegen Betrugs verurteilt.  © Sven Gleisberg

Bei der Prozessfortsetzung am Montag am Landgericht Zwickau um Betrug und Urkundenfälschung verlas die Vorsitzende Richterin, Daniela Sonntag (44), den Auszug aus dem Bundeszentralregister der Angeklagten.

Schwester Stephanie hatte 2020 und 2021 von zwei Geschädigten die EC-Karten genommen und siebenmal Beträge vom Geldautomaten abgehoben - einer der Geprellten war Patient auf einer Intensivstation!

Mal hob sie 550 Euro ab, dann 350 Euro - die Gesamtsumme geht in den vierstelligen Bereich. Schlussendlich wurde sie hierfür im Februar 2021 vom Amtsgericht Zwickau wegen Computerbetrugs und Diebstahls zu 9750 Euro Strafe verurteilt. Damals hatte Stephanie die Betrügereien gestanden.

Mit gestohlenen EC-Karten hatte Stephanie Geldbeträge abgehoben. (Symbolfoto)
Mit gestohlenen EC-Karten hatte Stephanie Geldbeträge abgehoben. (Symbolfoto)  © IMAGO/Bihlmayerfotografie

Die Verhandlung wird am 11. August fortgesetzt. Das Gericht hat mittlerweile ein Gutachten in Auftrag gegeben, das überprüfen soll, ob es sich beim Testament um die Handschrift des Verstorbenen handelt oder ob Stephanie das Dokument manipuliert hat.

Titelfoto: Sven Gleisberg

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