Invasive Art: Hier landen Biberratten jetzt auf dem Teller

Von Lea Albert

Horsdorf - Invasive Nutrias breiten sich vielerorts rasant aus und dürfen auch in Schleswig-Holstein inzwischen ganzjährig gejagt werden. Bei einem Caterer im Kreis Ostholstein kommt das Fleisch der Nager jetzt als Ragout, Braten oder im Burger auf den Tisch.

Das Fleisch der Nutrias soll so ähnlich wie Perlhuhn-Fleisch schmecken.  © Patrick Pleul/dpa

Seit mehreren Monaten bietet Anne Muus-Seyfferth mit ihrer Cateringfirma "Hühnerkram vom Birkenplatz" in Horsdorf Nutria an. Fest auf der Karte stehen die Nager bisher nicht, aber die Nachfrage sei groß und steige, sagte Muus-Seyfferth der Deutschen Presse-Agentur.

"Es ist ein dunkles, kurzfaseriges, fettarmes Fleisch, ganz zart und mild, leicht süßlich - vergleichbar mit Perlhuhn oder Fasan", sagt sie.

Bis zu acht Kilo kann ein männlicher Nutria demnach auf die Waage bringen. Die Geschäftsführerin sieht die wachsende Biberratten-Population auch als Chance: "Warum soll das entsorgt werden, es ist gesundes Fleisch."

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Seit rund einem Jahr beliefern Jäger aus der Umgebung die Cateringfirma in Ostholstein, sagt Julian Barg vom Hegering Bad-Schwartau.

Bei einigen Menschen werde das Fleisch immer beliebter, aber "es ist schon was Exotisches".

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Nager gefährden Deiche im Norden

Die Nuria-Population in Deutschland wächst rasant.  © TAG24/Tobias Bruns

Laut Jagdgesetz dürfen die Tiere in Schleswig-Holstein seit dem 26. Januar 2024 ganzjährig bejagt werden. Inzwischen werden laut Barg allein in den Revieren in der südlichen Hälfte des Landkreises Ostholstein ungefähr knapp 1.000 Stück pro Jahr erlegt - noch vor fünf Jahren waren die Tiere eher selten.

Die Zahl der Nutrias ist vielerorts in Deutschland stark gestiegen. In Schleswig-Holstein meldeten 2020 rund 24 Prozent der Reviere Nutria-Vorkommen, teilte der Deutsche Jagdverbands (DJV) mit.

Die Nager untergraben Deiche - mit negativen Folgen für den Hochwasserschutz. Auch an Flussufern können sie ihre Umgebung sowie den Artenschutz gefährden.

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In den meisten Bundesländern ist Nutria in den jeweiligen Jagdgesetzen der Länder aufgenommen. Der DJV fordert die Aufnahme der Nutria ins Bundesjagdgesetz.

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