Schüler (17) kümmert sich um Problem seines Vaters und lässt die Lösung patentieren

Mühbrook - Theo (17) aus Mühbrook (Kreis Rendsburg-Eckernförde) wollte seinem Vater mit dessen Maulwurf-Problem helfen. Seine Lösung ließ er sich nun patentieren.

Theo (17) hat mit einem kleinen Erbe ein Unternehmen aufgebaut.  © privat

Kleine Erdhügel, die das perfekte Grün stören. Hobbygärtnern sind die Spuren von Maulwürfen ein ähnlicher Dorn im Auge wie Schnecken oder Unkraut, die Bekämpfung ist allerdings noch schwieriger - die kleinen Säugetiere stehen unter Artenschutz.

Vor diesem Problem stand auch Jan Tollgreve, bis sein Sohn ihm schließlich unter die Arme griff. "Irgendwie hat nichts geholfen. Keins der Geräte auf dem Markt, auch keine Hausmittel. Und bei chemischen Mitteln wie Carbid fühlt man sich schlecht. Außerdem haben wir einen Hund, dann ist das sowieso nicht gut", erzählt Theo im Gespräch mit TAG24.

Die Geräte auf dem Markt würden immer gleiche Vibrationen und Geräusche machen, der Effekt bei den Maulwürfen dadurch schnell verpuffen.

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"Die Idee war, dass man eine Gefahr vortäuscht, indem man zum Beispiel die Tippelschritte oder das Schnuppern simuliert durch Vibration. Und das macht man halt, indem man die Vibrationen in verschiedenen Abständen, Längen und Intensitäten laufen lässt", so der Zwölftklässler.

Da weder Theo noch sein Vater Ahnung von Elektrik haben, tüftelten sie gemeinsam mit Theos Onkel an einer Zufallstechnologie - mit Erfolg.

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Als Startkapital nutzte Theo ein kleines Erbe

Mit dem Maulwurf-Schreck hat der 17-Jährige das hartnäckige Problem seines Vaters gelöst.  © privat

Im Nachbarörtchen habe ein Platinenentwickler bei der technischen Umsetzung geholfen. "Nach einem Jahr haben wir gemerkt, das funktioniert wirklich so gut, wie wir uns das gedacht haben. Da haben wir dann ein Patent angemeldet", erzählt der junge Unternehmer. Das zugehörige Unternehmen nannte er Moleaway.

Als Startkapital nutzte der Mühbrooker ein kleines Erbe. "Mein Opa ist vor acht Jahren gestorben und hat uns Enkeln eine kleine Solaranlage hinterlassen. Das Geld wurde eigentlich nie angerührt. Und meinen Anteil habe ich dann in das Projekt gesteckt", erklärt Theo.

In Foren suchte der Tüftler nach einem chinesischen Unternehmen, das sein Produkt herstellen kann, und wurde fündig. "Ich habe dann meinen Prototypen, die technischen Daten und die Platine dorthin geschickt und eine erste Charge produzieren lassen", sagt er.

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Mit einer kleinen Agentur baute der Schüler schließlich noch einen Onlineshop auf und konnte im Mai 2025 endlich mit dem Produkt auf den Markt gehen. Zwei Jahre hat es gedauert, das Erbe hat es verschlungen.

Immerhin hat er schon knapp 4000 Produkte verkauft und nagt an den schwarzen Zahlen. Jetzt sucht der Teenager noch weitere Vertriebszweige.

Theo will alles geben, um von seinem keinen Unternehmen leben zu können

Theo (17) hat schon knapp 4000 Produkte verkauft.  © privat

Den Versand hat der Schüler zunächst alleine von zu Hause aus geregelt, später haben Freunde geholfen und schließlich musste er an einen Versanddienstleister abgeben. "Ich hatte einfach keine Zeit mehr für andere Dinge wie Marketing oder Verbesserungen am Shop", sagt Theo.

Gleichzeitig arbeitet der Norddeutsche auch noch an seinem Abitur. "Bisher kriege ich den Spagat noch ganz gut hin", meint er. Abbrechen will er die Schule nicht, das Risiko sei ihm zu groß.

"Ich schau mal, was sich aus dem Unternehmen entwickelt. Also ich werde mein Bestes geben. Das ist mein absoluter Traum, davon zu leben", sagt er.

Das Maulwurf-Problem seines Vaters hat er immerhin schon gelöst, vielleicht folgt ja bald eine Zukunft ohne finanzielle Sorgen.

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