Dresden - Größe zeigen, auch in der Niederlage. Das kann nicht jeder, und ist sicherlich auch bei den Dresden Monarchs nach der zweiten Finalniederlage gegen Potsdam binnen exakt 365 Tagen nicht allen leicht gefallen. Aaron Wahl aber zeigte Größe.
Nicht aufgrund der 1,91 Meter, die er misst, sondern weil er die richtigen Worte fand. "Ich hätte es schlimmer eingeschätzt", sprach der O-Liner nach dem verlorenen GFL Bowl ehrlich über seine Gefühlslage.
"Wir haben alles gegeben, vor allem die Offensive Line. Das, was am Ende passiert ist, lag nicht an uns. Von daher bin ich da recht guter Dinge. Scheiße passiert, auch im Endspiel."
Dass die Potsdam Royals jetzt ihre dritte Deutsche Meisterschaft hintereinander, auch noch im mit mehr als 22.000 Fans besetzten zweiten Wohnzimmer der Monarchs feierten, findet Wahl "gar nicht mal so schlimm". Und begründet auch, warum.
"Die haben es gut gemacht. Die sind momentan einfach das beste Team in der Liga. Man muss halt einen guten Tag haben, weniger Fehler machen und fertig ist. Die sind ja trotzdem faire Spieler, faire Sportsmänner. Auch wenn der eine oder andere mal viele Emotionen zeigt. Ich finde es gerechtfertigt."
Dass der 35-Jährige noch nicht satt ist, hatte er bereits vor dem Spiel klargemacht. Das hat sich nicht geändert: "Ich habe noch ein paar Jahre im Tank!"
Auch Hudson könnte sich vorstellen, bei den Dresden Monarchs zu bleiben
2026 wird wieder angegriffen - und bestenfalls auch wieder Quarterback Justin Miller beschützt.
Vielleicht kann der dann auch wieder auf seine beste Waffe setzen. Denn auch Tyler Hudson verriet: "Ich würde gern wiederkommen. Ich werde mit den Coaches reden und dann schauen wir, was passiert. Wir waren nah dran an einer perfekten Saison. Das tut weh, aber hoffentlich sind wir nächstes Jahr an der Reihe."
Der 25-Jährige wäre der Richtige für den Job. 28 Touchdowns in 15 Spielen, satte 170 Punkte erzielt - kein anderer in der GFL kommt an diese Zahlen. Der Receiver hat sich einen Namen gemacht.
"Dresden-Fans sind die besten Fans in der Welt. Ich habe nie vor so einer Menge an Fans gespielt, die so leidenschaftlich sind und loyal zu ihrem Team, auch wenn es mal verliert."
Das haben sie auch beim Saisonabschluss unter Beweis gestellt, als mehrere Hundert ihr Team mit viel Applaus in die Winterpause verabschiedeten. Das dankte seinerseits mit Applaus.