Kampf um NFL-Playoffs überschattet: Gedenkfest statt 50-Jahr-Sause für Football-Legende Harris (†72)

USA - Auch in der besinnlichen Zeit werden die Profis der National Football League (NFL) ihre Jagd auf die Playoff-Plätze weiter fortsetzen.

Die Legende der Steelers: Franco Harris machte in seiner aktiven Zeit für Pittsburgh genau 100 Touchdowns und gewann viermal den Super Bowl.
Die Legende der Steelers: Franco Harris machte in seiner aktiven Zeit für Pittsburgh genau 100 Touchdowns und gewann viermal den Super Bowl.  © David Becker/Getty Images via AFP

Verhältnismäßig entspannt können die Buffalo Bills, Kansas City Chiefs, Philadelphia Eagles, Minnesota Vikings, San Francisco 49ers und Dallas Cowboys in den drittletzten regulären Spieltag starten. Sie haben sich bereits für die Playoffs qualifiziert.

Auch die Houston Texans, Chicago Bears, Denver Broncos, Arizona Cardinals und der amtierende Super-Bowl-Champion, die Los Angeles Rams, brauchen sich keinen Kopf um die Turnier-Runde mehr machen - sind haben allesamt keine Chance mehr darauf.

Die ersten Spiele wurden bereits am Donnerstag und an Heiligabend absolviert. Das besondere Highlight des 16. Spieltages sollte jedoch am Sonntag gefeiert werden.

Die NFL hat extra die Begegnung der Las Vegas Raiders und der Pittsburgh Steelers auf die Weihnachtsfeiertage (25. Dezember, 2.15 Uhr, deutscher Zeit) gelegt, um dieses besondere 50-jährige Jubiläum gebührend feiern zu können.

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Doch leider starb die wichtigste Person zu diesem Festakt nur fünf Tage vor der Partie.

Wie bereits unsere US-Kollegen von TAG24.com berichteten, starb der "Hall of Famer" und frühere Running Back der Pittsburgh Steelers, Franco Harris (†72), am 20. Dezember - drei Tage vor dem 50. Jahrestag seiner berühmten "Immaculate Reception".

22 Sekunden vor der fast sicheren Niederlage schrieb Harris Geschichte

Football-Legende Franco Harris (†72) starb nur fünf Tage vor dem 50-Jahres-Festakt zu seiner historischen "Immaculate Reception". (Archiv)
Football-Legende Franco Harris (†72) starb nur fünf Tage vor dem 50-Jahres-Festakt zu seiner historischen "Immaculate Reception". (Archiv)  © Cindy Ord/Getty Images via AFP

Am 23. Dezember 1972 trafen die Pittsburgh Steelers und die (damals noch) Oakland Raiders im Halbfinale um die AFC Championship aufeinander.

22 Sekunden vor Ende der Partie lagen die Steelers mit 6:7 hinten, hatten keine Timeouts mehr und zwischen ihnen und der rettenden Endzone lagen noch lange 60 Yards.

Pittsburghs Quarterback Terry Bradshaw warf damals - in Bedrängnis - einen 25 Yards weiten Pass auf den Runningback John Fuqua. Als dieser den Ball fangen wollte, schlug Raiders-Safety Jack Tatum das Ei kraftvoll weg.

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Doch statt eines unvollständigen Passes blieb der Ball durch Franco Harris am Leben, als dieser das Leder nur knapp über dem Boden zu fassen bekam und damit vor über 50.000 Zuschauen im Stadion bis in die Endzone rannte.

Regelbedingt mussten die Schiedsrichter entscheiden, ob der Ball lediglich von Fuqua oder auch von Tatum berührt wurde - also "tot" war oder legal gefangen wurde. Sie entschieden auf eine "einwandfreie Aufnahme" ("Immaculate Reception") durch Harris, der zu diesem Zeitpunkt seine erste Profi-Saison spielte. Mit der 13:7-Führung feierten die Steelers ihren ersten Playoffs-Sieg der Geschichte.

NFL-Coaching-Legende John Madden flog damals aus den Playoffs

Mehrere Gedenktafeln und Skulpturen in Pittsburgh erinnern seitdem an diesen legendär gewordenen Football-Moment. Entsprechend sollte dieser nun 50 Jahre später mit der extra so datierten Raiders-Steelers-Begegnung gefeiert werden.

Aus dem Jubiläum wird jedoch indessen auch eine Gedenkveranstaltung für den einstigen Helden des Spiels, Franco Harris, der diesen Festtag nicht mehr erleben durfte. Auf den Sozialen Medien änderten die Steelers ihre Profilbilder in einen schwarzen Hintergrund mit einer weißen 32 - der damaligen Spielernummer von Harris.

Trainer der damals aus den Playoffs ausgeschiedenen Oakland Raiders war übrigens die wohl bekannteste NFL-Coaching-Legende der Welt: der vor fast genau einem Jahr verstorbene John Madden (†85).

Titelfoto: Cindy Ord/Getty Images via AFP

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