Las Vegas (USA) - In der Nacht von Sonntag auf Montag werden in Las Vegas die amtierenden Titelverteidiger - die Kansas City Chiefs - gegen die San Francisco 49ers um den 58. Super Bowl spielen.

In den Playoffs habe ich an dieser Stelle versucht, bei jedem Spiel den Sieger vorherzusagen. Achtmal lag ich dabei richtig, viermal lag ich daneben - teils mit riskanten Tipps, zugegeben. Da war das Bauchgefühl vermutlich eine Verdauungsstörung, aber nicht mehr.

Nun verrate ich Euch, was mir meine imaginäre Kristallkugel verrät. Damit Ihr schon lauthals im Irish Pub Eurer Wahl vor dem Spiel den Nostradamus spielen könnt.

Niners gegen Chiefs. San Francisco gegen Kansas City. Empire gegen Kingdom. Das wird ein wilder Ritt.

Super Bowl Taylor Swifts Freund rastet aus! Warum schrie Travis Kelce seinen Coach an?

Allgemein gilt die Regel: Wette in den Playoffs nie gegen Patrick Mahomes - Quarterback der Kansas City Chiefs. Das stimmt. Aber die Playoffs sind seit zwei Wochen vorbei. In den Playoffs geht es darum, den Champion der beiden NFL-Conferences AFC und NFC zu ermitteln.

Der Super Bowl ist dann das Finale, in dem die beiden Meister gegeneinander antreten. Und da kann man sehr wohl gegen einen Patrick Lavon Mahomes II. wetten.

Denn im Endspiel steht er knapp 2:1. Drei Teilnahmen, zwei Siege. Aber was bedeutet das in diesem Jahr? Genau. Nichts.

Obwohl, die Zahlen sprechen nicht gerade für ihn. Er hat statistisch gesehen seine schlechteste Saison gespielt, Siege wurden mehr als nur einmal von seiner Defense erkämpft und - so ehrlich muss man sein - einige Partien haben die Chiefs nicht gewonnen, sondern die Gegner verloren.

Aber: Das zeigt vor allem, dass es ein Teamsport ist und - Zahlen hin oder her - die Chiefs stehen erneut im Endspiel. So etwas passiert nicht zufällig.

Wir haben auf beiden Seiten eine extrem gute Defense, die, wenn sie Schwächen zeigt, oft einen Weg findet, Spiele doch noch zu drehen. Für Fans der Verteidigungs-Formationen wird dieses Spiel wohl ein Hochgenuss.

Super Bowl Nächster Todes-Schock: Zweimaliger Super-Bowl-Champion stirbt

Dreh- und Angelpunkt für beide Offense-Formationen werden zwei bestimmte Faktoren: die Quarterbacks und die Laufspiele. Die Chiefs haben gegen den Lauf nur drei NFL-Team statistisch hinter sich lassen können. Die anderen 27 hatten es besser drauf.

Hinzu kommt: Sie müssen es mit dem Nummer-eins-Runningback der Liga und frisch gewählten "Offense Player of the Year", Christian McCaffrey, aufnehmen. Mehr als 2000 Yards hat er mit dem Ball in dieser Saison zurückgelegt. Den kann man stoppen, klar. Aber wehe, du schaffst es nicht.

Quarterback der 49ers ist der Jungspund Brock Purdy. Viele Experten sagen derzeit immer voraus: Den muss man mit Blitz-Spielzügen unter Druck setzen. Ja, Freunde, aber Ihr vergesst eine Sache: Kein anderer Quarterback in der gesamten NFL ist bei einer blitzenden Defense produktiver als Brock Purdy. Ein Dilemma also.

Wer sagt: "Team X wird ganz klar siegen", sagt das nicht als Experte, sondern als Fan oder lautstarker Ratefuchs. Es könnte ein Spiel sein, das hauchdünn endet, in die Overtime geht oder auch mit 20 Punkten Unterschied entschieden wird. Es stehen zwei extrem kreative Headcoaches an den Seitenlinien und beide werden sich richtig tief in diese Partie reingefuchst haben.

Bei diesen Mannschaften ist alles denkbar. Und doch sehe ich die 49ers vorne. Im Pass- und Laufspiel haben sie - wenn die O-Line mitspielt - ein ganzes Arsenal an Waffen. Die Defense - mag sie auch nicht die Stärke der Vorsaison haben - kann Spiele drehen und im entscheidenden Moment zum Schlüsselfaktor werden.

Wenn die Offense Line aus San Francisco steht und Quarterback Purdy so cool bleibt, wie man ihn kennt, wird nach genau 30 Jahren der Titel wieder nach Kalifornien gehen. Und davon gehe ich aus. Es ist an der Zeit. Und die Niners haben richtig B(r)ock auf diesen Meilenstein.