"Eklig" noch "zu nett": Slowenien-Zoff mit Deutschland geht nach hitzigem Viertelfinale weiter

Riga (Lettland) - Mächtig Redebedarf hatten die Slowenen nicht nur während ihrer EM-Viertelfinal-Niederlage (91:99) gegen die deutsche Basketball-Nationalmannschaft, sondern auch danach: Auf dem Parkett, in den sozialen Medien und während der Post-Game-Interviews wurde gestichelt, geschimpft, gemeckert - gegen die Deutschen und vor allem gegen die Schiedsrichter! Doch das wollten Schröder und Co. nicht auf sich sitzen lassen.

Kapitän Dennis Schröder (31) machte vor allem defensiv wieder ein starkes Spiel.
Kapitän Dennis Schröder (31) machte vor allem defensiv wieder ein starkes Spiel.  © picture alliance/dpa | Matthias Stickel

Den Großteil des hart umkämpften Spiels lagen die Slowenen am Mittwochabend knapp vorne, doch am Ende gewann wieder einmal das DBB-Team und sicherte sich somit den Einzug ins EM-Halbfinale (Freitag, 16 Uhr, gegen Finnland).

Getragen von ihrem einmal mehr überragenden NBA-Superstar Luka Doncic (26, 39 Punkte, 10 Rebounds) glaubte der Underdog lange an die Überraschung, war über weite Strecken des Spiels aber auch in hitzige Diskussionen mit den Schiedsrichtern verwickelt, kassierte ein Foul nach dem anderen.

Insbesondere Doncic lies keine Entscheidung der Refs unkommentiert (rief unter anderem "Schämt Euch" in deren Richtung), monierte nach jedem Pfiff, ärgerte sich lautstark über jede vermeintliche Fehlentscheidung und sammelte selbst relativ früh vier Fouls - ein Unding für den Spieler der Los Angeles Lakers. Nach dem Spiel ätzte er gegenüber den slowenischen Medien weiter.

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Auch Guard Klemen Prepelič (32) bezeichnete die Foulpfiffe für die Deutschen als "lächerlich", Coach Aleksandar Sekulic sagte: "Es schmerzt sehr, dass wir heute so wenig Respekt bekommen."

Für Dennis Schröder (31) und seine Teamkollegen eine nicht wirklich nachvollziehbare Reaktion.

Luka Doncic (26) war einmal mehr der überragende Mann für Slowenien, war aber auch
Luka Doncic (26) war einmal mehr der überragende Mann für Slowenien, war aber auch  © dpa/ZUMA Press Wire | Stefanos Kyriazis

Deutsche Basketball-Stars rechnen mit Slowenien ab

Das DBB-Team steht nach dem späten Comeback im EM-Halbfinale.
Das DBB-Team steht nach dem späten Comeback im EM-Halbfinale.  © picture alliance/dpa | Matthias Stickel

"Die Slowenen floppen, reden viel mit den Schiedsrichtern, viel mit dir und der Mannschaft", berichtete der deutsche Kapitän bei MagentaSport von seiner Sicht auf die Dinge. "Es ist sehr schwierig, die eigenen Emotionen im Griff zu haben. Unsere Coaches haben da einen guten Job."

"Ich glaube nicht, dass sich Slowenien beschweren kann", erklärte auch Center Daniel Theis (33) auf einer Pressekonferenz. "Die Diskrepanz kam auch durch ein paar Fouls beim Rebound zustande", so der Big-Man.

"Wer als einzelner Spieler zwölf Fouls zieht, kann sich nicht beschweren", schoss Theis in Richtung Doncic. "Wir hatten auch Foulprobleme, aber bei uns kommt dann der Nächste rein und spielt gut."

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Weltmeister Moritz Wagner (28), der in diesem Sommer verletzungsbedingt aussetzten muss, bezeichnete die Slowenen am Donnerstag im "Abteilung Basketball"-Podcast als "undankbaren Gegner" für ein Viertelfinale. Das Wort "eklig" sei "teilweise noch nett", um die Art der Slowenen zu beschreiben.

"Wenn du da auf dem Feld stehst und du siehst das Rumgekasper [...], das kostete eine emotionale Energie, sich da den Fokus beizubehalten", so der NBA-Star.

Titelfoto: Montage: dpa/ZUMA Press Wire | Stefanos Kyriazis, picture alliance/dpa | Matthias Stickel

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