Gehen den Niners Chemnitz im letzten Viertel die Kräfte aus? "Das sind alles Ausreden!"
Chemnitz - Drei freie Tage für die Niners? Interessierte den Chemnitzer Kostja Mushidi (27) nach der 85:89-Heimniederlage gegen Alba Berlin nicht. "Wir müssen besser werden und trainieren", stellte der Korbjäger klar.
Die Enttäuschung stand ihm am Sonntagabend ins Gesicht geschrieben. Mushidi eröffnete das Spiel mit zwei Dreiern. Die Führung verteidigten die Niners bis zur 32. Minute. Es folgte der kollektive Einbruch.
"Die zwei Stepback-Dreier von Martin Hermannsson und Sam Griesel zu Beginn des Schlussviertels taten uns richtig weh. Sie verschafften Alba das Momentum, während wir Energie verloren und etwas undiszipliniert wurden", meinte Trainer Rodrigo Pastore (53) zum entscheidenden 17:0-Lauf der Gäste.
Für seine Jungs war es das 17. Pflichtspiel seit Ende September. Fast immer fehlten verletzte Spieler. Gegen die Berliner mussten die Niners auf Nike Sibande (26) verzichten.
Pastore: "Er hätte uns mit seiner Energie, Athletik und Offensivpower helfen können."
Nächstes Pflichtspiel für Niners am 4. Dezember im EuroCup in der Messe gegen Ankara
Müdigkeit als Grund für die vierte BBL-Niederlage wollte Mushidi nicht gelten lassen: "Das sind Ausreden. Wir müssen einfach besser spielen, vor allem im vierten Viertel."
Da brechen die Niners inzwischen regelmäßig ein. Beim 105:94 in Trento hätten sie in den letzten Minuten fast den komfortablen 20-Punkte-Vorsprung verspielt. Beim EuroCup-Heimspiel gegen Podgorica (71:84) lief in den letzten zehn Minuten nicht mehr viel zusammen.
"Das ist ernüchternd. Wir sind alle sehr ehrgeizig, nehmen uns viel vor", betonte Mushidi. Für den 27-Jährigen stand fest: "Wir können uns nicht immer nur auf die Topscorer Kevin Yebo und Corey Davis verlassen. Alle müssen Verantwortung übernehmen, Leistung bringen. Die Gegner bereiten sich auf uns vor. Da brauchen wir vielleicht auch mal Option B oder C."
Deshalb wird auch an den freien Tagen trainiert. Das nächste Pflichtspiel bestreitet das Pastore-Team am 4. Dezember im EuroCup in der heimischen Messe gegen Ankara.
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