Van Gerwen mit Kampfansage vor Darts-WM-Finale: "Niemand wird mich stoppen"

London - Der deutsche Traum ist geplatzt! Am Montagabend musste Deutschlands WM-Held Gabriel "Gaga" Clemens (39) das Segel im Halbfinale der Darts-WM streichen. Währenddessen zeigte im zweiten Halbfinale Michael van Gerwen (33, Niederlande) eine Machtdemonstration und ließ auch verbal keinen Zweifel am Ausgang des Finals aufkommen.

"Mighty Mike" voll in seinem Element: Michael van Gerwen (33) präsentierte sich im Halbfinale am Montagabend nicht nur sportlich in Höchstform.
"Mighty Mike" voll in seinem Element: Michael van Gerwen (33) präsentierte sich im Halbfinale am Montagabend nicht nur sportlich in Höchstform.  © Zac Goodwin/PA Wire/dpa

"Er wird mich nicht stoppen. Niemand wird mich stoppen. Ich fühle mich selbstbewusst, ich fühle mich gut, und ich spiele gute Darts", posaunte "Mighty Mike" nach seinem Einzug ins Finale der Darts-WM.

Wer nach dem Aus des deutschen Hoffnungsträgers "Gaga" noch nicht abgeschaltet hatte, wurde Zeuge von einem der vermutlich einseitigsten Halbfinals der WM-Geschichte.

Darin zeigte Michael van Gerwen seine ganze Klasse und demontierte den indisponierten Belgier Dimitri Van den Bergh (28) mit 6:0 (3:2, 3:0, 3:0, 3:2, 3:0, 3:0). Vor allem der dritte Satz hatte es in sich - mit einem Durchschnitt von 128,8 Punkten stellte der Niederländer einen Turnier-Rekord auf.

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"MvG" kann nun entspannt auf das Finale am Dienstagabend vorausblicken, es ist seine siebte Final-Teilnahme. 2014, 2017 und 2019 sicherte er sich den Titel.

Nicht nur seine Gala-Vorstellung veranlasste den Holländer im Anschluss des Halbfinales große Töne zu spucken.

"Mighty Mike" über Van den Bergh: "Ich hätte auch gejammert, wenn ich gespielt hätte wie er"

Gespielter Respekt: Michael van Gerwen (33, l.) und Dimitri Van den Bergh (28) waren sich im zweiten Halbfinale am Montagabend alles andere als "grün".
Gespielter Respekt: Michael van Gerwen (33, l.) und Dimitri Van den Bergh (28) waren sich im zweiten Halbfinale am Montagabend alles andere als "grün".  © Zac Goodwin/PA Wire/dpa

Van Gerwen setzte seinen Widersacher am Montagabend nicht nur sportlich heftig zu, die Psychospielchen brachten Van den Bergh völlig aus dem Rhythmus.

Was war passiert? "MvG" betrat den verbotenen roten Bereich des Teppichs, als sein Kontrahent gerade an der Reihe war. Alles andere als Fairplay, denn den 28-Jährigen brachte es aus der Fassung. Er unterbrach seinen Wurf, während van Gerwen nur eine kurze Grimasse zog.

Doch nicht nur das: Van den Bergh ging das ständige Getrampel von seinem Widersacher auf den Zeiger. Auf der anschließenden PDC-Pressekonferenz darauf angesprochen, reagierte der 33-Jährige äußerst dünnhäutig: "Ja, na klar. Ich habe mit Absicht getrampelt. Die ganze Zeit."

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Im Weiteren spielte der Niederländer aber sein Verhalten herunter und teilte gegen den bemitleidenswerten Van den Bergh aus: "War doch klar, dass er klagt. Würde ich auch machen, wenn ich so spielen würde wie er heute."

Indes versuchte auch der Belgier, seinen Kontrahenten unterbewusst zu beeinflussen, indem er sich vor dem anschließenden Leg aufreizend viel Zeit ließ. Dies brachte auch "MvG" kurz aus dem Konzept, am Ende entschied er das Duell aber klar für sich und sparte nicht mit verbaler Provokation.

Van Gerwen geht als klarer Favorit ins Finale der Darts-WM - 1,30 Wettquoten

Wohl dem, der als Favorit ins Finale geht. Sämtliche Wettanbieter sehen van Gerwen klar in der Pole Position – bei bwin und betway gibt es 1,30 Quoten für "Mighty Mike". Sein Gegner Michael Smith kommt je nach Anbieter nur auf Werte von 3,1 bis 3,5.

Die Rollenverteilung scheint klar. Wer das Finale im TV erleben will - ab 21 Uhr übertragen Sport1 und DAZN.

Titelfoto: Zac Goodwin/PA Wire/dpa

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