Nach Heimpleite gegen Wiesbaden: DSC-Chefcoach Waibl redet Klartext!

Dresden - Es war ein Wechselbad der Gefühle, aber letztlich überwog der Glücksmoment bei DSC-Chefcoach Alex Waibl (54).

Alex (54) und Stefanie Waibl (36) freuen sich über ihr drittes Kind. (Archivfoto)
Alex (54) und Stefanie Waibl (36) freuen sich über ihr drittes Kind. (Archivfoto)  © Lutz Hentschel

Mit seinen Volleyballerinnen verlor er in der heimischen Margon Arena mit 1:3 gegen den VC Wiesbaden. Rund 20 Stunden zuvor war der 54-Jährige zum dritten Mal Vater geworden.

Ehefrau und Ex-DSCerin Stefanie (36) brachte Luca Elia zur Welt, ihren dritten Sohn. Alex Waibl war "superglücklich". Die Nacht war kurz. Es gab kaum Schlaf nach der Rückkehr aus dem Krankenhaus.

Bitter war dagegen, was der Chefcoach und 3000 Zuschauer in der ausverkauften Margon Arena erlebten. Der DSC lag im ersten Durchgang fast durchweg hinten, konnte nach der ersten Führung zum 27:26 allerdings drei Satzbälle nicht nutzen - 30:32.

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Dazu kam noch, dass sich Sarah Straube (20) nach einem Zusammenprall mit Elisa Lohmann (24) am linken Knie verletzte und fortan das Geschehen von der Bank verfolgen musste.

"Das Knie hat es ein bisschen weggedreht, aber ich fühle mich gut", sagte die Stammzuspielerin nach der Partie. "Ich wusste aber nicht, wie das Knie unter Belastung reagiert. Deshalb bin ich draußen geblieben. Am Montag gehe ich zu unserem Mannschaftsarzt."

Die Margon Arena war zum vierten Mal in dieser Saison mit 3000 Zuschauern ausverkauft.
Die Margon Arena war zum vierten Mal in dieser Saison mit 3000 Zuschauern ausverkauft.  © Lutz Hentschel
Jennifer Janiska (28, l.) im Angriff gegen den Wiesbadener Block.
Jennifer Janiska (28, l.) im Angriff gegen den Wiesbadener Block.  © Lutz Hentschel
Sarah Straube (20) kühlte sich ihr verletztes Knie.
Sarah Straube (20) kühlte sich ihr verletztes Knie.  © Lutz Hentschel

DSC-Coach Alex Waibl wird nach der Pleite deutlich

Trainer Alex Waibl (54, l.) nach dem 1:3 im Gespräch mit Vorstands-Chef Jörg Dittrich.
Trainer Alex Waibl (54, l.) nach dem 1:3 im Gespräch mit Vorstands-Chef Jörg Dittrich.  © Lutz Hentschel

"Ich wollte Sarah nicht wieder aufs Feld schicken. Das Risiko, dass sie mit einer schweren Verletzung das Spiel beendet, war mir zu hoch", erklärte Waibl.

Nun verteilte Kveta Grabovska (20) die Bälle. Mit Angreiferin Annick Meijers (22) und Diagonalspielerin Marie Hänle (20) kamen beide Neuzugänge zu ihren ersten Einsätzen.

Aber weder Wechsel noch Auszeiten und Traineransprachen brachten den DSC auf die Siegerstraße. Die Gastgeberinnen konnten nur im dritten Satz (25:11) überzeugen. Den zweiten und vierten verloren sie klar (18:25, 15:25) und damit das Spiel mit 1:3.

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"Wiesbaden war kompakt und wir waren unkonstant. Wir konnten uns über die Woche im Training keine Sicherheit erarbeiten", sagte Waibl.

Und machte im Klartext deutlich: "Ich muss immer wieder daran erinnern, dass wir uns entschieden haben, in dieser Saison mit jungen Spielerinnen anzutreten. Aber ein Stück weit ist es eben auch so, weil wir das gleiche Budget für Spielerinnen haben wie 2014. Der Markt sieht jetzt aber anders aus."

Die Bundesliga-Tabelle zeigt klar und deutlich: Potsdam, Stuttgart und Schwerin sind dem DSC weit enteilt.

Waibl verabschiedete sich aus der Halle mit den Worten: "Ich lasse mir den Tag heute nicht verderben. Aus der Familie ziehe ich Kraft."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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