"Zunehmende Verrohung" auf den Plätzen: Bayerns Fußball-Präsident Kern mit klarem Appell

München - Vor dem Hintergrund des aktuellen Lagebilds im deutschen Amateurfußball hat Bayerns Fußball-Präsident Christoph Kern (40) zu mehr Engagement im Kampf gegen Gewalt und Diskriminierung auf den Plätzen aufgerufen.

Das Verhalten einiger Amateurspieler bereitet Sorgen. (Symbolbild)
Das Verhalten einiger Amateurspieler bereitet Sorgen. (Symbolbild)  © Uwe Anspach/dpa

"Auch wenn die Zahlen weitestgehend stagnieren, so merken wir auch auf unseren Fußball-Plätzen eine zunehmende Verrohung der Gesellschaft, die guten Manieren werden zu oft vergessen. Die Zahlen zeigen, dass einige wenige glauben, sich auf unseren Plätzen danebenbenehmen zu können", erklärte der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) am Montagmittag in München.

Die Zahlen würden allerdings ebenso zeigen, "dass die ganz große Mehrheit weiß, was sich gehört".

"Und diese Mehrheit bitte ich eindringlich darum, ihre klare Haltung auch dann an Ort und Stelle deutlich zu machen, wenn einige Unverbesserliche glauben, unseren Sport mit Gewalt, Diffamierungen und Beleidigungen kaputtmachen zu können und die Menschen, die ihn betreiben, zu verletzen – das passiert mit Worten und auch mit körperlicher Gewalt! Wir alle zusammen dürfen das nicht dulden", fand Kern durchaus eindringliche Worte.

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In der Spielzeit 2022/23 wurden den Angaben zufolge in Bayern 476 Fälle von Gewalt oder Diskriminierung gemeldet. Das entspricht bei den 185.281 erfassten Spielen einem Anteil von 0,26 Prozent. Ein Jahr zuvor und somit in der Saison 2021/22 war es ein Anteil von 0,22 Prozent. Es kam darüber hinaus in der Saison 2022/23 im Freistaat zu insgesamt 87 Spielabbrüchen.

Bayerns Fußball-Präsident Christoph Kern (40, l.) hat klare Worte gewählt.
Bayerns Fußball-Präsident Christoph Kern (40, l.) hat klare Worte gewählt.  © Alexandra Beier/Bayerischer Fußball-Verband (BFV)/dpa

Der Deutsche Fußball-Bund lässt seit der Saison 2014/2015 auf Grundlage des Spielberichts der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter jährlich ermitteln, wie sich Gewalt und Diskriminierung im Amateurfußball widerspiegeln.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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