Flyer sorgt für Empörung: Drittliga-Ultras wollen "keine Weiber in den ersten Reihen"
Essen - Als am Sonntag Schweinfurt 05 zu Gast bei Rot-Weiss Essen war, sorgte ein Flyer in der Westkurve für Irritationen: Unter anderem forderten die Ultras des Drittligisten "keine Weiber in den ersten Reihen". Der Klub verurteilt das scharf.
                                                                                                            
    
            Dass Essen die Partie knapp mit 2:1 für sich entschied und so den Anschluss zu den Aufstiegsrängen hielt, spielte nach Abpfiff kaum noch eine Rolle.
Stattdessen kursierte im Netz ein Flyer von der aktiven Fanszene, der vor der Partie in der Westkurve verteilt worden war und auf dem die Ultras unter dem Motto "Grundsätze W2" Regeln für das Verhalten im Block aufgestellt hatten.
So wurde etwa "90 Minuten Vollgas", eine Schalpflicht bei allen Spielen sowie der Verzicht auf Bild- und Videoaufnahmen gefordert. Besonders für Irritationen sorgte aber Punkt sieben: "Keine Weiber in den ersten Reihen."
Angelehnt ist das wohl an einen ähnlichen Flyer der Ultras von Hansa Rostock, auf dem 2022 "keine Weiber in den ersten drei Reihen" gefordert wurden.
Rot-Weiss Essen distanziert sich von Flyer der aktiven Fanszene
                                                                                                            
    
            Der Vorstand des Drittligisten verurteilt die Äußerungen auf dem Flyer scharf.
"Rot-Weiss Essen distanziert sich ausdrücklich und unmissverständlich von allen auf dem Flyer genannten Inhalten, die im Widerspruch zu den Werten unseres Vereins stehen", teilten die Vorstände Marc-Nicolai Pfeifer (44) und Alexander Rang (47) mit.
Rassistische, sexistische oder sonstige diskriminierende Haltungen hätten bei Rot-Weiss Essen weder auf den Rängen noch sonst irgendwo im Umfeld des Vereins Platz, diese Haltung sei fest in der Satzung verankert und Teil des Selbstverständnisses.
"Das Stadion an der Hafenstraße ist ein Ort des Miteinanders, der Leidenschaft und des Respekts. Die Regeln für den Stadionbesuch sind in der Stadionordnung klar geregelt", hieß es weiter. Darüber hinaus besitze niemand die Befugnis, eigene Weisungen oder Zugangsregeln aufzustellen.
"Wir haben den verantwortlichen Vertretern der aktiven Fanszene unsere klare Haltung zu diesem Vorfall deutlich mitgeteilt", schlossen die Vorstände - Konsequenzen für die Herabwürdigung kündigten sie aber nicht an.
Titelfoto: Bildmontage: Christoph Reichwein/dpa, Screenshot/X/@ruhrpotromantik

