Interview-Fail in der 3. Liga: Shootingstar kennt Aufstiegs-Regel nicht
Sinsheim-Hoffenheim - Mit vier Torbeteiligungen in zwei Spielen ist Hoffenheims Luka Đurić (22) der Mann der Stunde in der 3. Liga. Doch nach der 4:1 (3:0)-Vorführung gegen Energie Cottbus offenbart der Offensivspieler Lücken in der Regelkunde.
Alles in Kürze
- Luka Đurić ist Hoffenheims Shootingstar in der 3. Liga.
- Đurić kennt Aufstiegs-Regel nicht.
- Hoffenheim U23 rockt die 3. Liga unter ungleichen Bedingungen.
- Trainer Kleineheismann lobt seine Truppe für große Leistung.
- Cottbus-Coach Wollitz kritisiert ungleiche Bedingungen.

MagentaSport-Moderatorin Kamila Benschop wollte nach dem Spiel vom Matchwinner (zwei Tore) wissen, wer denn seine Favoriten auf den Aufstieg seien. "Natürlich hoffe ich, wir, aber ich glaub', 1860 ist ganz gut. Das ist mein Favorit."
Der gemeine Fußball-Kenner weiß, dass für zweite Mannschaften der Aufstieg in die 2. Bundesliga gemäß Regularien tabu ist.
So auch Moderatorin Benschop, die keck entgegnete: "Ihr könnt doch gar nicht aufsteigen." Đurić verdutzt: "Ach, ganz vergessen."
Zur Ehrenrettung des in Sinsheim Geborenen sei gesagt, dass dies die erste Saison des Zehners in dieser Spielklasse ist und sein Fokus auf dem Fußballspielen liegt.
Đurić: "Wir sind alle noch junge Jungs und haben einfach Spaß am Kicken."
Luka Đurić und die U23 der TSG Hoffenheim rocken die 3. Liga - unter ungleichen Bedingungen?

Und wie! Nicht nur Cottbus musste schmerzlich die Extraklasse des Liga-Neulings erfahren. Am Spieltag zuvor hatte schon Alemannia Aachen mit 2:4 Haue bekommen.
Damit sind die Hoffenheimer eines der Überraschungsteams der Liga, rangieren nach den Samstags-Spielen auf Platz zwei.
Trainer Stefan Kleineheismann (37), der einst 222-mal selbst in jener Spielklasse gegen die Pille trat, sprach später von einer "großen Leistung" seiner Truppe: "Die ersten 60 Minuten waren schon nahe dran an dem, was wir uns vorstellen."
Doch der Vormarsch der Hoffenheimer U23 und generell von Zweitvertretungen stößt nicht überall auf Gegenliebe. Cottbus-Coach Pele Wollitz (60) hatte vor dem Spiel offen die ungleichen Bedingungen gerügt und von Wettbewerbsverzerrung gesprochen.
Unter anderem stand mit Hennes Behrens (20) ein Akteur mit Profivertrag in der Bundesliga auf dem Platz. In Deniz Zeitler (18) erzielte zudem ein Neuzugang das 4:0, für den die TSG gut eine Million Euro Ablöse hingeblättert hatte.
Titelfoto: IMAGO / Avanti