Ohne gültige Trainerlizenz unterwegs: Harte Strafen für Drittliga-Klubs!

Unterhaching/Lübeck - Das könnte teuer werden! Weil die beiden Drittliga-Aufsteiger VfB Lübeck und SpVgg Unterhaching keinen Cheftrainer mit der benötigten Lizenz haben, hat der DFB sie jeweils mit einer Geldstrafe belegt - die von Spiel zu Spiel steigt!

Die SpVgg Unterhaching stellte Marc Unterberger (34) im Sommer im Bewusstsein ein, dass er nicht über die benötigte Trainerlizenz verfügt.
Die SpVgg Unterhaching stellte Marc Unterberger (34) im Sommer im Bewusstsein ein, dass er nicht über die benötigte Trainerlizenz verfügt.  © Sven Hoppe/dpa

In der 3. Liga benötigen Cheftrainer eines Vereins eine sogenannte Pro-Lizenz (früher "Fußball-Lehrer").

Der Unterhachinger Trainer Marc Unterberger (34), der im Sommer die Nachfolge von Sandro Wagner (35) antrat, besitzt jedoch lediglich eine A-Lizenz, der Lübecker Coach Lukas Pfeiffer (32) kann sogar nur eine B-Lizenz vorweisen.

Da die Vereine somit bewusst gegen die Zulassungsbedingungen und Auflagen der 3. Liga verstoßen haben, wurden sie vom DFB zu Geldstrafen verurteilt, wie der Verband selbst mitteilte.

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Die Grundstrafe für den bayerischen Klub beläuft sich auf 10.000 Euro, doch darüber hinaus muss die SpVgg für jedes Ligaspiel, in dem Unterberger mit der A-Lizenz an der Seitenlinie steht, weitere 3500 Euro zahlen.

Damit sind bereits jetzt zusätzliche 7000 Euro an den Verband zu entrichten. Bleibt der 34-Jährige ohne Pro-Lizenz bis Saisonende Chefcoach der Hachinger, beläuft sich die Strafe also insgesamt auf 143.000 Euro.

SpVgg Unterhaching wird härter bestraft - weil der Trainer neu ist

Lukas Pfeiffer (32) stieg mit dem VfB Lübeck zusammen auf, besitzt jedoch nicht die nötige Lizenz für die 3. Liga.
Lukas Pfeiffer (32) stieg mit dem VfB Lübeck zusammen auf, besitzt jedoch nicht die nötige Lizenz für die 3. Liga.  © Marcus Brandt/dpa

Der VfB Lübeck hingegen erhält eine Grundstrafe von 7500 Euro, dazu kommt eine Sanktion von 2500 Euro pro Spiel, in dem Pfeiffer als B-Lizenz-Inhaber in der Liga als Cheftrainer der Norddeutschen fungiert.

Auch hier sind deshalb bereits 5000 Euro zu zahlen, insgesamt könnten im Laufe der Saison Strafzahlungen von 102.500 Euro zusammenkommen.

Obwohl Pfeiffer über die niedrigere Lizenz der beiden Übungsleiter verfügt, fällt die Strafe für den VfB also niedriger aus als die für die SpVgg. Das begründet der DFB damit, dass Pfeiffer sein Team bereits in der vergangenen Regionalliga-Saison betreute und mit dem Klub aufstieg, Unterberger jedoch explizit für die 3. Liga verpflichtet wurde.

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Beide Vereine können die Strafzahlungen jedoch beenden, indem sie einen Trainer mit Pro-Lizenz einstellen oder ihr aktueller Coach einen Lehrgang für die Pro-Lizenz beginnt - das wird bei Pfeiffer, der sich aufgrund pandemiebedingter Ausfälle gerade erst im A-Lizenz-Lehrgang befindet, jedoch schwierig.

Beide Klubs halten an ihrem Trainer fest

Der VfB Lübeck will dennoch an seinem Trainer festhalten. Sportvorstand Sebastian Harms erklärte: "Von unserem Weg, mit Lukas Pfeiffer als Cheftrainer auch in der 3. Liga weiterzuarbeiten, sind wir bekanntlich absolut überzeugt. Unter normalen Umständen hätte er sich als Aufstiegstrainer mit A-Lizenz für den aktuellen Fußball-Lehrer-Lehrgang qualifiziert. Er ist aktuell der beste Trainer für unsere Mannschaft."

Der Verein wolle nun über die Strafe, gegen die innerhalb einer Woche Beschwerde eingereicht werden kann, im Gremium beraten.

Die SpVgg Unterhaching äußerte sich bisher noch nicht zum Urteil, kündigte jedoch schon im Juni an, trotz der fehlenden Lizenz mit Unterberger in die Saison gehen zu wollen.

Titelfoto: Bildmontage: Sven Hoppe/dpa, Marcus Brandt/dpa

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