Wiesbaden/Ulm - Der erste Spieltag der 3. Liga endete mit einer tragischen Geschichte: Im Sonntagabend-Spiel verletzte sich Ulms Gallionsfigur Johannes Reichert (34) böse, musste nach minutenlanger Behandlung ins Krankenhaus abtransportiert werden. Der Innenverteidiger wird seinem Klub lange fehlen.

Das Unglück passierte in der 72. Minute in einem normalen Zweikampf mit Wiesbaden-Stürmer Moritz Flotho (23).

Das rechte Knie des Kapitäns des SSV Ulm knickte nach innen weg, Reichert ging zu Boden.

Der Teamarzt eilte schnell aufs Feld, kurz darauf auch Sanitäter mit einer Trage. Nach sechs schier ewigen Minuten wurde Reichert vom Platz getragen. Die Zuschauer spendeten dem Ulmer Urgestein (433 Spiele für den Klub) aufmunternden Applaus.

Inzwischen ist klar: Es war für eine Weile das letzte Mal, dass die Fans der Spatzen ihrem Kapitän auf dem Feld zujubeln werden. Wie Ulm am Montagnachmittag bekannt gab, zog sich der Abwehrchef einen Riss des vorderen Kreuzbands zu und wird damit monatelang ausfallen.

Zum Zeitpunkt der Verletzung hatte Reicherts Team mit 0:2 zurückgelegen, ging letztlich mit 1:3 als Verlierer vom Platz.

Viel schlimmer als die Auftaktniederlage war aber der Verlust des Kapitäns, wie Stammkeeper Christian Ortag (30) nach Abpfiff bekundete:

"Das überschattet das ganze Spiel. Niederlage hin oder her. Wir haben unseren Kapitän verloren. Es sah nicht gut aus, er hatte starke Schmerzen. Das tut uns unheimlich weh - als Spieler und Mensch."

Die Verletzung Reicherts war nicht die einzige schwerwiegende zum Auftakt-Wochenende: In der 2. Bundesliga klappte Antonio Tikvic (21) in seinem ersten Spiel für Preußen Münster überhaupt sein Knie weg. Der Neuzugang war erst zehn Minuten zuvor eingewechselt worden.

Auch er zog sich einen Kreuzbandriss zu und wird seinem Klub mehrere Monate lang fehlen.

Erstmeldung von 10.37 Uhr, aktualisiert um 16.50 Uhr.