Stuttgart - Überraschungsteam samt Top-Torjäger der noch jungen Saison empfängt den bereits jetzt schon abgeschlagenen Aufsteiger. Und genauso gestaltete sich auch die Partie zwischen dem VfB Stuttgart und dem SV Darmstadt 98 - allem voran dank Ballermann Serhou Guirassy, der den 3:1 (2:1)-Heimsieg entscheidend mit gestaltete.

Der hatte ein Mal mehr einen echten Sahnetag erwischt - und das obwohl sein Team alles andere als gelungen in die Begegnung mit den Lilien gestartet war.

Nach einer scharfen Hereingabe in den Sechzehner fälschte Dan-Axel Zagadou das Leder unglücklich ins eigene Netz zur Darmstädter Führung ab (17. Minute). Doch nur einige Zeigerumdrehungen später zeigte Guirassy erstmals, aus welchem Holz er derzeit geschnitzt ist.

Eine hohe Flanke in den Strafraum der Südhessen pflückte der guineische Nationalkicker unnachahmlich mit dem Rücken zum Kasten herunter und setzte Teamkollege Enzo Millot umsichtig in Szene. Dieser musste aus rund 14 Metern nur noch wohl überlegt einnetzen (22.).

Gänzlich zufrieden schien der Mann, der bereits acht Treffer nach nur vier Bundesligapartien erzielt hatte, aber verständlicherweise noch nicht.

Am Strafraumrand schnappte sich Guirassy daher die Pille, fackelte nicht lange und schweißte sie aus etwa 17 Metern in den Winkel (32.) - es war der insgesamt neunte Torschuss des Stuttgarter Angreifers, der diese bislang allesamt im Tor unterbringen konnte.

Wenig später sollte seine Mega-Serie doch reißen, als er ein Zuspiel lediglich in die Arme von SVD-Keeper Marcel Schuhen verlängern konnte (39.).

Im zweiten Durchgang nahm sich dann zumindest der Super-Stürmer der Schwaben etwas zurück, was für seine Kameraden auf dem Feld jedoch nicht galt. Weiterhin spielte die Truppe von Coach Sebastian Hoeneß die Lieberknecht-Elf teilweise schwindelig, ließ vor allem keinen Zweifel aufkommen, wer der Herr auf dem Platz war.

Und letztlich war es kaum verwunderlich, dass der Mann des Abends auch den Schlusspunkt hinter diese Begegnung setzte. In der zweiten Minute der Nachspielzeit marschierte Guirassy allein auf Schuhen zu, ließ diesem aber mit einem wundervollen Lupfer keinerlei Abwehrchance. Somit stellte er kurz vor dem Abpfiff auf den 3:1-Endstand und erzielte sein zehntes(!) Saisontor.

Am kommenden Spieltag empfangen die weiterhin arg gebeutelten Lilien den SV Werder Bremen (Sonntag, 1. Oktober, 15.30 Uhr), während der VfB tags zuvor beim 1. FC Köln gastiert.

VfB Stuttgart - Darmstadt 98 3:1 (2:1)

VfB Stuttgart: A. Nübel - Stenzel (90.+4 Rouault), Anton, Zagadou, H. Ito - Karazor, Stiller - Katompa Mvumpa (68. M. Mittelstädt), Millot (78. Leweling), Führich (78. Undav) - Guirassy (90.+4 Milosevic)

Darmstadt 98: Schuhen - Klarer, Gjasula, C. Riedel - Bader (87. Ronstadt), Holland (77. Schnellhardt), Karic - Honsak (77. Seydel), Marvin Mehlem - Luca Pfeiffer (46. Stojilkovic), Skarke (78. Kempe)

Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiberg am Neckar)

Zuschauer: 54.000

Tore: 0:1 Zagadou (17./Eigentor), 1:1 Millot (23.), 2:1 Guirassy (32.), 3:1 Guirassy (90.+2)

Gelbe Karten: Undav (1) / Luca Pfeiffer (1), Holland (1), C. Riedel (1), Skarke (1), Stojilkovic (1), Schnellhardt (1)

Beste Spieler: Stiller, Guirassy / Schuhen, Skarke