In letzter Minute! Fristlos entlassener Zweitliga-Kapitän lässt Deal platzen

Münster - Der Rechtsstreit zwischen Preußen Münster und dessen Ex-Kapitän Marc Lorenz (37) geht in die nächste Runde! Der im August wegen Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Spendengeldern fristlos entlassene Lorenz hat einen Vergleich quasi in letzter Minute platzen lassen.

Marc Lorenz (37) war bis zum Sommer Preußen Münsters Kapitän, dann wurde er fristlos gekündigt.
Marc Lorenz (37) war bis zum Sommer Preußen Münsters Kapitän, dann wurde er fristlos gekündigt.  © Bernd Thissen/dpa

Eigentlich hätte der Vertragszoff zwischen dem Mittelfeldspieler und seinem langjährigen Arbeitgeber am vergangenen Freitag ein Ende finden können: Das Gericht hatte in einem Gütetermin Anfang Oktober einen Einigungsvorschlag ausgearbeitet, die Frist für den Widerspruch lief am 17. Oktober um 23.59 Uhr ab.

Jetzt kommt allerdings heraus: Lorenz legte wenige Stunden vor Fristablauf doch Widerspruch ein - damit ist eine außergerichtliche Einigung gescheitert. Das berichteten die Westfälischen Nachrichten.

Was war passiert? Am 19. August schockte Preußen Münster Fans wie neutrale Zuschauer gleichermaßen, als Lorenz kurz nach Saisonbeginn fristlos gekündigt und darüber hinaus rechtliche Schritte gegen den Kapitän eingeleitet wurden. Es habe konkrete Hinweise auf die Unregelmäßigkeiten bei Spendengeldern gegeben, teilte der Klub damals mit.

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Der 37-Jährige, der in seiner Karriere von 2009 bis 2011 und seit 2022 für Münster spielte, räumte seither beglichene Versäumnisse bei den Zahlungen ein, zeigte sich aber entsetzt von der Art und Weise, durch die er von seiner Entlassung erfahren habe, nämlich über die Vereinsmitteilung.

Preußen Münster und Marc Lorenz verpassen außergerichtliche Einigung

Für Preußen Münster stand Marc Lorenz insgesamt 158 Mal auf dem Platz und erzielte dabei 19 Tore.
Für Preußen Münster stand Marc Lorenz insgesamt 158 Mal auf dem Platz und erzielte dabei 19 Tore.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Lorenz bestritt jede böse Absicht, begründete seine Versäumnisse mit seiner mentalen Gesundheit, über die der Klub seit Langem informiert gewesen sei, und klagte gegen die Kündigung.

Eigentlich schien es, als wäre eine außergerichtliche Einigung in greifbarer Nähe, jetzt wird der Prozess Münster Aktuell zufolge in einer öffentlichen Verhandlung fortgeführt, die für Anfang nächsten Jahres angesetzt werden soll.

Man habe den Widerspruch "mit Bedauern" zur Kenntnis genommen, teilte der Zweitligist gegenüber Bild mit: "Der Klub hatte bereits im Vorfeld Vorschläge für eine einvernehmliche Lösung unterbreitet."

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"Auch die zuletzt auf Vorschlag des Arbeitsgerichts erzielte Einigung entsprach aus Sicht von Preußen Münster einem respektvollen und angemessenen Umgang mit dem verdienten Spieler – ebenso wie dem eigenen Selbstverständnis von Integrität und Verantwortung", fuhr Preußen fort - doch das sah Lorenz offenbar anders.

Titelfoto: Bernd Thissen/dpa

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