Riesen-Ärgernis überschattet DFB-Euphorie: "Eine Katastrophe"

Frankfurt am Main - Die deutsche Nationalmannschaft schlägt den Erzrivalen Niederlande denkbar knapp, aber zeitgleich auch wohlverdient und sehenswert mit 2:1. Während aus sportlicher Sicht eine wahre Euphoriewelle losstürmte, gab es nach Abpfiff aber doch einen gewaltigen Aufreger.

Jamal Musiala (21) war einer derjenigen, die am ärgsten mit dem Geläuf im Deutsche Bank Park zu kämpfen hatten.
Jamal Musiala (21) war einer derjenigen, die am ärgsten mit dem Geläuf im Deutsche Bank Park zu kämpfen hatten.  © Christian Charisius/dpa

Denn das Geläuf auf dem Frankfurter Deutsche Bank Park wurde ein ums andere Mal Schauplatz für spektakuläre Rutschpartien - die aber mindestens genauso gefährlich für die Akteure auf dem Rasen, wie optisch eindrucksvoll waren.

Allen voran FC-Bayern-Megatalent und DFB-Zehner Jamal Musiala (21) konstatierte nach Abpfiff, dass er froh gewesen sei, "dass ich das überlebt habe". Dabei war das Grün in Frankfurt nicht nur rutschig. Immer wieder war selbst am TV-Gerät deutlich zu erkennen, wie bei schnellen Manövern ganze Erd- und Grasfetzen in die Luft schleuderten.

Das betonten auch das RTL-Kommentatoren-Duo, bestehend aus Journalist Marco Hagemann (47) und 96er-Europameister Steffen Freund (54). Auch Eintracht-Frankfurt-Connaisseur Christopher Michel kam bei seinem Besuch im Stadion nicht umhin, den ein oder anderen Tweet zum miserablen Geläuf im heimischen Waldstadion abzusetzen. Er ging dabei sogar so weit, es mit einer Eisbahn zu vergleichen.

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Dass sich in Person von Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) vor allem einer über den fragwürdigen Zustand des Rasens aufregte, war angesichts der bevorstehenden Heim-EM natürlich klar: "Der Platz ist eine Katastrophe", platzte es aus ihm heraus.

Doch warum ist der Rasen, auf dem die Nationalelf am 23. Juni das letzte Gruppenspiel der Euro gegen die Schweiz austragen wird, so desolat?

Rasen-Debakel im Frankfurter Deutsche Bank Park nahm bereits im Vorjahr seinen Anfang

Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) freute sich über den letztlich verdienten Sieg seiner Schützlinge. Über den Frankfurter Rasen schimpfte er hingegen gewaltig.
Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) freute sich über den letztlich verdienten Sieg seiner Schützlinge. Über den Frankfurter Rasen schimpfte er hingegen gewaltig.  © Federico Gambarini/dpa

So sehr man sich über die Zusage für die NFL-Partien in Deutschland freute, so sehr litt der Rasen unter den Bewegungen von Super-Bowl-Sieger Patrick Mahomes und Co. Schon im November 2023 musste der teure Hybridrasen schnell und zu einem ungünstigen Zeitpunkt gegen Naturrasen ausgetauscht werden. Dieser wurde in den Wintermonaten dann erst mal massiv durchnässt.

Das hatte auch für die Eintracht bittere Konsequenzen. Beim 2:2 im Februar gegen Wolfsburg rutschten die Spieler ähnlich den niederländischen und deutschen Akteuren am gestrigen Dienstagabend über das Geläuf.

Aber auch der DFB selbst hatte seine Aktien an der Frankfurter Rutschbahn. Denn die Verantwortlichen pochten laut der Greenkeeper darauf, dass das Gras rund eine Viertelstunde vor Anpfiff nochmals gewässert wurde, wie die Bild-Zeitung berichtete.

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Zu schlechter Letzt schienen auch die Nike-Stollen - die unter anderem Musiala unter dem Schuh hatte - im Gegensatz zu den Grip-Hilfen von Adidas nur bedingt gegen das Wegrutschen zu helfen.

Alles in allem gelobte man seitens der Frankfurter Verantwortlichen Besserung für das Turnier im Juni. Doch sollten sie durchaus etwas mehr Gas geben.

Denn die Eintracht hat neben dem nächsten Heimspiel gegen Union Berlin (Samstag, 30. März, 15.30 Uhr) noch vier weitere wichtige Partien im eigenen Stadion, welche man unter besten Bedingungen bestreiten möchte.

Titelfoto: Montage: Christian Charisius/DPA, Federico Gambarini/DPA

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