Französischer Doppelschlag zu viel: DFB-Frauen versemmeln ersten Olympia-Matchball!

Lyon (Frankreich) - Die erste Chance auf das Olympia-Ticket ist vergeben! Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft unterlag den Französinnen im Halbfinale der Nations League am Freitagabend in Lyon mit 1:2 (0:2) und muss nun im Spiel um Platz drei zittern.

DFB-Kapitänin Alex Popp war nach dem französischen Doppelschlag bedient.
DFB-Kapitänin Alex Popp war nach dem französischen Doppelschlag bedient.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Dort bietet sich gegen die Niederländerinnen, die zeitgleich im zweiten Semifinale gegen Spanien eine 0:3-Pleite kassierten, die letzte Möglichkeit zur Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024.

Insgesamt sind über die Nations League zwei Tickets zu holen, da Frankreich als Gastgeberland aber automatisch an den Start geht, darf sich auch der Drittplatzierte über die sichere Teilnahme freuen.

Dafür warfen die DFB-Damen zunächst auch im Groupama-Stadion einiges in die Waagschale und erarbeiteten sich Mitte des ersten Durchgangs die spielerische Oberhand.

Robin Koch schürt deutsche EM-Euphorie: "Es kann ein sehr besonderer Sommer werden!"
Nationalmannschaft Robin Koch schürt deutsche EM-Euphorie: "Es kann ein sehr besonderer Sommer werden!"

Fünf Minuten vor der Pause schlugen "Les Bleues" dann aber eiskalt zu. Ein Freistoß aus dem linken Halbfeld konnte von der deutschen Hintermannschaft nicht konsequent genug geklärt werden, aus dem Rückraum zimmerte Kadidiatou Diani das Leder volley an der chancenlosen Merle Frohms vorbei in die kurze Ecke (41.).

Und noch vor der Pause kam es dann knüppeldick. Lena Oberdorf räumte in der dritten Minute der Nachspielzeit nämlich Geyoro unfair im eigenen Sechzehner ab, Schiedsrichterin Esther Staubli zeigte sofort - und völlig zurecht - auf den Punkt.

Kadidiatou Diani (M.) brachte "Les Bleues" mit einem sehenswerten Volleyschuss in Führung.
Kadidiatou Diani (M.) brachte "Les Bleues" mit einem sehenswerten Volleyschuss in Führung.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Der Anschluss von Giulia Gwinn kommt für die DFB-Frauen zu spät

Deutschlands Sarai Linder (r.) und ihre Kolleginnen hatten gegen ein abgezocktes Frankreich einen schweren Stand.
Deutschlands Sarai Linder (r.) und ihre Kolleginnen hatten gegen ein abgezocktes Frankreich einen schweren Stand.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Beim fälligen Strafstoß von Sakina Karchaoui war Frohms zwar noch mit den Fingerspitzen dran, die DFB-Schlussfrau konnte den Einschlag zum 0:2 aus deutscher Sicht aber nicht mehr verhindern (45.+4).

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Truppe von Horst Hrubesch dann stets bemüht um den Anschluss, allerdings blieben Großchancen lange Zeit Mangelware.

Erst gut zehn Minuten vor dem Ende ging Henry nach einer deutschen Ecke von der rechten Seite mit dem Arm zum Ball, dieses Mal gab es Elfmeter für die DFB-Frauen, den Giulia Gwinn ganz sicher verwandelte (81.).

Weltmeister Klose triezt Generation Z: "Wenig tun und viel Geld verdienen"
Nationalmannschaft Weltmeister Klose triezt Generation Z: "Wenig tun und viel Geld verdienen"

Somit entwickelte sich doch noch eine hochspannende Schlussphase, in der Deutschland angestachelt vom Anschluss und mit dem Olympia-Ticket vor Augen anrannte. Das Aufbäumen kam jedoch zu spät.

Statistik zum Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland

Nations League A, Halbfinale

Frankreich - Deutschland 2:1 (2:0)

Frankreich: Peyraud-Magnin - De Almeida, Mbock Bathy, Lakrar, Karchaoui - Geyoro, Henry, Bacha (77. Cascarino) - Diani (90.+2 Baltimore), Le Sommer (77. Toletti), Katoto

Deutschland: Frohms (VfL Wolfsburg) - Gwinn (Bayern München), Hendrich (VfL Wolfsburg), Hegering (VfL Wolfsburg - 46. Däbritz (Olympique Lyon)), Linder (TSG 1899 Hoffenheim) - Oberdorf (VfL Wolfsburg), Nüsken (FC Chelsea) - Huth (VfL Wolfsburg - 46. Brand (VfL Wolfsburg)), Bühl (Bayern München) - Schüller (Bayern München - 46. Lohmann (Bayern München)), Popp (VfL Wolfsburg)

Schiedsrichterin: Esther Staubli (Schweiz)

Zuschauer: 30.267

Tore: 1:0 Diani (41.), 2:0 Karchaoui (45.+4/Foulelfmeter), 2:1 Gwinn (82./Handelfmeter)

Gelbe Karten: Toletti (1), De Almeida (1) / Huth (2), Oberdorf (2)

Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Mehr zum Thema Nationalmannschaft: